NEVEREST Blog Burnout Symptome ausbrennen Überarbeitung privat Arbeit
Verfasst von: Teresa Kreizinger
Aktualisiert am: 09.11.2022
Verfasst am: 25.02.2021
Lesezeit: Min.

Burnout Symptome

Was bedeutet „Burnout“ eigentlich?

Der Begriff Burnout stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „ausgebrannt sein“. Das Burnout-Syndrom wird als Resultat von langanhaltendem, chronischen Stress definiert. Klar sollte aber sein, dass jeder von dieser Erkrankung betroffen sein kann. Egal ob Frau oder Mann, beginnend bei der Firmenchefin oder dem Firmenchef bis hin zu überlasteten Eltern kann es jeden treffen. Im Übrigen macht das Burnout-Syndrom ebenfalls vor dem Alter keinen Halt. So können genauso Schülerinnen und Schüler oder Studentinnen und Studenten unter Burnout Symptomen leiden.

Fälschlicherweise wird das Burnout-Syndrom oft nur mit dem Arbeitsplatz assoziiert. Dabei sind auch private Verpflichtungen Auslöser für das Gefühl der inneren Leere und Überforderung.

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Wie kann es zum Burnout kommen?

Die Ursachen des Burnout-Syndroms lassen sich schwer eingrenzen, da es ein weites Spektrum möglicher Gründe für die Entstehung gibt. Oft können diese ebenso mit den Persönlichkeitsmerkmalen von Betroffenen zusammenhängen. Das bedeutet, dass sowohl innere als auch äußere Faktoren Einflüsse auf die Entstehung haben.

Oft genannte Ursachen sind:

  • Stress
  • Wenig bis gar keine Freizeit
  • Leistungsdruck
  • Drang zu Perfektionismus
  • Missachtung der persönlichen Grenzen
  • Überlastung im Privat- oder Arbeitsalltag
  • Überforderung

Da die Auslöser jedoch bei allen Betroffenen variieren können, ist dies nur ein kleiner Auszug der Möglichkeiten.

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Jeder von uns hat doch hin und wieder dieses Gefühl der inneren Machtlosigkeit – der Stress in der Arbeit, im Haushalt, mit den Kindern oder auch in der Freizeit nimmt einfach Überhand. Man fühlt sich, als würde man die Kontrolle über sich selbst verlieren, fast so als würde das Leben uns von außen steuern. Sobald dieses Gefühl Oberhand nimmt, sollte man sich dessen auch bewusst werden. Viele Betroffene nehmen diese ersten Anzeichen nicht wahr oder versuchen es bewusst zu verdrängen.

Dabei ist es gerade in der Anfangsphase wichtig die Warnsignale zu erkennen, sie richtig zu deuten und diesen entgegen zu wirken. Auch hier gibt es ein breites Spektrum an möglichen Anzeichen, die von Person zu Person variieren können.

Beispiele für mögliche Warnsignale sind:

  • Das Gefühl der Unentbehrlichkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Fluchtphantasien in Form von Tagträumen
  • Unzufriedenheit mit sich selbst
  • Ruhelosigkeit
  • Erschöpfung
  • Starke Müdigkeit
  • Körperliche Beschwerden ohne organischem Grund
  • Geringer werdende Freundlichkeit etc.

Burnout Symptome

Momentan sind in etwa 130 Merkmale bekannt, die beim Burnout-Syndrom auftreten können. Allerdings treffen auch viele dieser Burnout Symptome auf andere Krankheiten zu. So ist zum Beispiel die Trennlinie zwischen einer Depression und dem Burnout-Syndrom schwer festzulegen. Das macht es für viele Ärztinnen und Ärzte schwer, die Beschwerden richtig und rechtzeitig zu deuten.

Die Burnout Symptome reichen von dem Gefühl der inneren Leere bis hin zu gefährlichen Suizidgedanken. Meist durchleben die Betroffenen mehrere Phasen während des Burnout-Syndroms. In diesen erleben sie zu Beginn Anzeichen wie Ruhelosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel. In späteren Phasen werden die Beschwerden aber immer stärker und reichen bis zu dem Gefühl der kompletten Verzweiflung. Hier kommt es zudem häufig zu Suizidgedanken. Wichtig ist es hier, sich rechtzeitig Hilfe in Form einer Therapie zu holen!

Psychosomatische Symptome

Im Volksmund werden oft Sprichwörter wie „Da dreht es mir ja den Magen um“, „Mein Herz schlägt bis zum Hals“, „Das geht mir an die Nieren“, „Das liegt mir wie ein Stein im Magen“ oder „Wenn einem das Blut in den Adern gefriert“ verwendet. Diese Redewendungen verdeutlichen die Verbindung von Körper und Seele.

Und wer kennt nicht das mulmige Gefühl im Bauch vor einer Prüfung oder das Herzklopfen, wenn plötzlich der Schwarm vor einem steht? Dieses Phänomen ist der Psychosomatik zuzuschreiben. Dabei äußern sich Probleme oft körperlich, ohne jeglichen offensichtlichen organischen Grund. Hier ist es also wichtig, auch das psychische Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten mit einzubeziehen. Werden nicht sowohl die körperlichen als auch die seelischen Probleme beleuchtet, kann es bei der Erstellung der Diagnose zu Fehlern kommen.

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Auch bei Betroffenen, die unter dem Burnout-Syndrom leiden, machen oft mit dieser Art von körperlichen Beschwerden Erfahrungen. Beispiele sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck oder sogar erhöhtes Infektionsrisiko in Hinblick auf andere Krankheiten. Es muss aber gesagt werden, dass die Auswirkungen auch hier von Betroffenem zu Betroffenem variieren können.

Die 12 Stadien nach Freudenberg

Herbert Freudenberger war ein Psychoanalytiker und verwendete 1942 erstmals den Burnout-Begriff. Er engagierte sich an einem Programm, das kostenlose Beratung und Behandlung für drogenabhängige Jugendliche anbot. Als Ergebnis seiner fordernden Arbeit bemerkte Freudenberger, dass er immer reizbarer, abgeschlagener und resignierter wurde. Außerdem äußerten sich bei ihm auch körperliche Beschwerden wie zum Beispiel Schlafstörungen. Schlussendlich erlebte er einen Zustand der völligen psychischen und physischen Erschöpfung.

Dieser Zustand rüttelte ihn jedoch wach und so begann er sich mit diesem und den dazugehörigen Symptomen auseinanderzusetzen. Seine selbst benannte Diagnose lautete Burnout, zu deutsch „ausgebrannt sein“. Im Zuge seiner Forschungen entwickelte er die 12 Stadien, die viele der Betroffenen im Laufe der Erkrankung erleben. Hierbei durchlaufen sie Stufen, die jeweils durch verschiedene Burnout Symptome gekennzeichnet sind.

Die 12 Stadien lauten:

  • Stadium 1: Zwang, sich selbst zu beweisen
    • Dieses Stadium ist durch extremen Überehrgeiz im Arbeitsumfeld oder auch das Gefühl, nicht genug wertgeschätzt zu werden geprägt. Betroffene versuchen zwanghaft mehr als 100% zu geben.
  • Stadium 2: Verstärkter Einsatz
    • Betroffene sind besonders ehrgeizig, nehmen vermehrt unbezahlte Überstunden an oder verbringen ihre Freizeit und das Wochenende damit, weitere Arbeiten zu erledigen.
  • Stadium 3: Missachtung der eigenen Bedürfnisse
    • Die eigenen Bedürfnisse werden sowohl in psychisch als auch in körperlicher Hinsicht vernachlässigt. Die Betroffenen gönnen sich keine Freizeit, Entspannung oder Ruhe. Soziale Kontakte verlieren an Wichtigkeit.
  • Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
    • Konflikte werden im Arbeitsalltag oder Privat einfach verdrängt und als nicht wahr angesehen. Werden Probleme angesprochen, sehen das die Betroffenen als Vorwurf oder Angriff und drängen das Umfeld von sich. Das hat meist weitere Konflikte zur Folge.
  • Stadium 5: Umdeutung von Werten
    • Die persönlichen Werte verlieren an Wichtigkeit. Oft kommt nun der Job vor der Familie, Freizeit oder Partnerschaft.
  • Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme
    • Als Abwehrmechanismen schotten sich die Betroffenen immer mehr von der Umwelt ab. Oft werden Zynismus, Ungeduld oder auch Aggressionen entwickelt.
  • Stadium 7: Rückzug
    • Es macht sich ein Gefühl der inneren Leere und Machtlosigkeit breit. Vermehrt erleben die Betroffenen psychosomatische Beschwerden und versuchen die auftretenden Gefühle mit Hilfe von Ersatzbefriedigungen zu unterdrücken.
  • Stadium 8: Verhaltensänderungen
    • Vermehrter Einsatz von Ersatzbefriedigungen durch Alkoholkonsum, erhöhter Nikotinkonsum, Tablettenkonsum, Drogenmissbrauch, Shoppen oder auch Essen.
  • Stadium 9: Verlust des Ichs
    • Es kommt zu einem extremen Gefühl der Machtlosigkeit über das eigene Leben. Viele haben das Gefühl, die Kontrolle über sich und das eigene Leben verloren zu haben.
  • Stadium 10: Innere Leere
    • Viele Betroffene entwickeln eine negative Einstellung dem Leben gegenüber. Sie stürzen sich in Alkoholkonsum oder sonstige Ersatzbefriedigung und klagen über Panikattacken. Das Gefühl der inneren Trauer kann zu einem Gefühl der inneren Abflachung werden, bei dem keine Emotionen verspürt werden. Die Anzeichen ähneln hier stark denen einer Depression.
  • Stadium 11: Depression und Erschöpfung
    • In dieser Phase überwiegt die Hoffnungslosigkeit. Ein Ausweg scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Die Betroffenen erleiden hier häufig parallel zu dem Burnout-Syndrom auch Beschwerden einer Depression. Oft spielen die Betroffenen mit Suizidgedanken.
  • Stadium 12: Völliger Zusammenbruch
    • Es kommt zu einer lebensgefährlichen körperlichen und geistigen Erschöpfung. Auch Psychosomatische Beschwerden wie Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Erkrankungen treten auf. Bei Nicht-Behandlung können die Suizidgedanken überhand nehmen und es kommt zum Selbstmord.

Nicht jeder erfährt die Stadien in gleicher Art und Weise. Oft werden Phasen übersprungen oder überlappen sich. Die ersten Stadien treten bei vielen Menschen im Alltag ab und zu auf. Wenn du also manche dieser Symptome kennst musst du dir keine Sorgen machen – das kennt beinahe jeder von uns. Sollten die Krankheitsanzeichen jedoch regelmäßig und lang anhaltend auftreten, ist es wichtig, dass diese möglichen Warnsignale nicht ignoriert werden.

Burnout Spirale

Die Burnout Spirale zeigt die 12 Stadien nach Freudenberg noch einmal grafisch auf und verdeutlicht so den „Strudel“ in den Betroffene hineingezogen werden. Das kann passieren, wenn sie die Warnsignale nicht früh genug erkennen und/oder nicht ernst nehmen. Je weiter man sich in der Spirale befindet, desto schwerer kann es werden wieder herauszukommen. Es ist dann ratsam, professionelle Hilfe in Form von einer Therapie anzunehmen und sich die eigenen Probleme mit deren Hilfe einzugestehen.

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Auch bei der Burnout Spirale gilt, dass die Stadien verschieden verlaufen können. Auch die Burnout Symptome sind oft verschieden stark ausgeprägt.

Woher weiß ich, ob meine Symptome für das Burnout-Syndrom sprechen?

Solltest du das Gefühl haben, dass viele der bereits genannten Burnout Beschwerden auf dich zutreffen könnten, ist es wichtig das auch mit professionellen Beraterinnen und Beratern abzusprechen. Sonst läufst du Gefahr, frühzeitige Warnsignale zu übersehen. Merk dir, es ist völlig okay sich auch mal Hilfe zu suchen, wenn man das Gefühl hat, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen kann. Das geht ab und zu jedem so 😉

Die Wirtschaftskammer Österreich hat hierfür einen Beitrag zur Burnout-Prävention mit etwaigen Kotaktdaten und Hilfestellungen veröffentlicht. Außerdem findest du beim Österreichischen Bundesverein Burnout & Gesundheit eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner, wenn du bei der Bewältigung einer Burnouts Hilfe suchst.

Mithilfe eines CSA (Clinical Stress Assessment) ist es möglich, dass du deinen Stress messen lässt. Befindest du dich in einer Stresssituation werden in deinem Körper viele biochemische Vorgänge angekurbelt. Somit ist auch ein Burnout chemisch messbar, noch bevor es überhaupt zu psychischen oder physischen Burnout Symptomen kommt. Der chronische Stress der sich auf das System auswirkt bringt den Körper in eine Art Schockzustand. In diesem beschränkt er seine Funktionen auf die wichtigsten Organe, Herz, Leber, Niere, Hirn. Eine Diagnose sollte aber immer von professionellen Expertinnen oder Experten erstellt werden.

Wenn du mehr zum Thema Stress und wie du diesen abbauen kannst erfahren willst, schau doch bei unserem Artikel „Stress abbauen und verhindern – Tipps und Tricks“ vorbei!

Wie kann ich Burnout Symptomen entgegen wirken?

Du kannst mit einfachen Tipps und Tricks im Alltag dem Burnout-Syndrom erfolgreich entgegenwirken. Ein wichtiger Punkt ist hier, Ordnung in dein Leben zu bringen. Das kannst du mit Hilfe von Zeit-Management, Entspannungsübungen oder auch Coachings erreichen. Wenn du nicht weißt, wo oder wie du starten sollst, kannst du dir auch am Anfang Hilfe holen. Das ist keine Schande! 😉

Außerdem kannst du mit Hilfe von Gesprächs- und Psychotherapien deine Probleme mit Therapeutinnen und Therapeuten besprechen und so mit diesen gemeinsam eine passende Lösung für dich finden. Diese Expertinnen und Experten können dir helfen, wieder einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil zu erreichen.

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Tipps & Tricks

  • Eine ausgewogene Work-Life-Balance: Ganz nach dem Motto „Balance is key“ solltest du versuchen, dein berufliches und privates Leben in einem gesunden Ausgleich zu halten. Wie du diese Balance in deinem Leben herstellen kannst, findest du in unsere Blog zum Thema „Work-Life-Balance – Bringe dein Leben ins Gleichgewicht„.
  • Ausreichend Schlaf: Während wir schlafen erholen wir uns körperlich und geistig. Fehlt uns diese Erholung durch Schlafmangel, kann sich das negativ auf uns auswirken und das Stresslevel in unserem Körper fördern.
  • Eine ausgewogene Ernährung: „Du bist was du isst“ – tu deinem Körper etwas gutes und versorge ihn mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen. Ausgewogen bedeutet übrigens auch, sich ab und zu ein Stück Schokolade zu gönnen! 😉
  • Bewegung: Körperliche Bewegung sorgt dafür, dass unser Körper in Schwung kommt. Gerade wenn du einen stressigen Bürojob hast, bei dem du viel sitzen musst solltest du hier für Abwechslung sorgen! Keine Sorge, es muss kein Marathon sein, auch 15 Minuten Sport am Tag bringen dich und deinen Körper schon in Schwung.
  • Entspannungsübungen: Schaffe dir etwas Zeit für dich selbst, um einen freien Kopf zu bekommen. Sei es beim Yoga, Meditieren oder sonstiges. Mehr dazu findest du auch in unserem Artikel zum Thema Stress!
  • Nimm dir Zeit für die Dinge, die dir wichtig sind: Egal ob Familie, Freunde oder Hobbys, du solltest nie auf deine Werte vergessen.
  • Frische Luft: Sieh doch mal nach draußen, ja jetzt sofort! Nimm dir 10 Minuten Zeit und nutze diese für einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Das tut Körper und Geist gut! Ein bisschen Bewegung an der frischen Luft wirkt Wunder, wenn du dich mal erschöpft fühlst. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Artikel „Spazieren gehen: Bewegung ist gesund für Körper und Geist!„.
  • Sei nicht immer erreichbar: Versuche deine ständige Erreichbarkeit abzustellen, egal ob per Mail, WhatsApp oder Social Media. Versuche die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern bewusst eine Grenze zwischen Privatem und Beruflichem zu ziehen.

Wenn du mehr zum Thema Burnout erfahren möchtest, schau doch auf der Seite des Österreichischen Bundesverbands Burnout & Gesundheit vorbei.

Und vergiss nicht, es zeugt nicht von Schwäche auch mal zuzugeben, dass man Hilfe benötigt! 😊

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