NEVEREST Blog Digitaler Detox 10 Tipps digitale Entgiftung
Verfasst von: Teresa Kreizinger
Aktualisiert am: 08.11.2022
Verfasst am: 30.09.2021
Lesezeit: Min.

Digitaler Detox

Unser Handy oder andere digitale Geräte sind aus unserem Alltag meist einfach nicht mehr wegzudenken. Wir sind ständig erreichbar – und das überall. Nachrichten erfahren wir meist wenige Sekunden nachdem sie veröffentlich wurden und auch ständig über Neuigkeiten von Stars, Influencern oder unseren Freunden informiert zu werden gehört zu unserer Tagesordnung. Da ist es nicht verwunderlich, wenn der ein oder andere eine Auszeit vom mobilen Wahnsinn in Betracht zieht. Aber was ist digitaler Detox eigentlich, welche Vorteile bringt er mit sich und wie sollte man ihn am besten starten?

All das haben wir für dich genauestens recherchiert, zusammengefasst und das Selbstexperiment „Digitaler Detox“ kurzerhand auch selbst gestartet. Wie es uns dabei gegangen ist erfährst du in diesem Blogartikel.

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Was ist digitaler Detox eigentlich genau?

Zu Deutsch bedeutet „Digital Detox“ so viel wie digitale Entgiftung, also einen Verzicht auf digitale Geräte. Darunter muss natürlich nicht nur unser heißgeliebtes Handy, das wir immer und überall dabei haben, fallen. Es zählen auch Geräte wie Laptops, Tablets, Computer und eben alles, was uns immer wieder in die digitale Welt hineinzieht und uns einfach nicht mehr gehen lassen möchte. Hier kann es von Mensch zu Mensch ganz verschieden sein, vor welchem Bildschirm wir am meisten Zeit verbringen. Der eine surft am Laptop stundenlang im Netz und sucht nach neuen Shopping-Angeboten, der andere zockt lieber den ganzen Tag am Stand-PC und wieder eine andere verbringt ihren Vormittag damit, neues aus der Welt der Influencer auf Instagram abzuchecken.

Digitaler Detox ist nicht gleich digitaler Detox. Hier muss zwischen verschiedenen Arten unterschieden werden. Die einen wollen es radikal und starten einmal im Jahr ein paar Wochen medienfreie Auszeit, die anderen bauen immer wieder Tage ein, an denen sie kein digitales Gerät nutzen, wieder andere wollen ihre Nutzung bestimmter Apps vermindern und manche wollen einfach generell in ihrem Leben digitale Geräte bewusster nutzen. Natürlich haben alle Varianten ihre Berechtigung, wir müssen allerdings nach Recherchen auch feststellen, dass ein bewusster und eventuell auf Dauer verminderter Umgang die wohl effizienteste Lösung für ein entspannteres Leben ist.

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Um sich von diesen Bildschirmen zu lösen und Stress, Abhängigkeiten etc. loszuwerden, starten immer mehr eine Auszeit von der digitalen Welt. Durch diese „Entgiftung“ bzw. durch das „digitale Fasten“ soll es leichter werden, die Zeit auf Handy und Co sinnvoller und bewusster zu nutzen. Dadurch kann man den eigenen Medienkonsum reflektieren, denn seien wir uns doch mal ehrlich, wer von uns weiß wirklich, wie viel Zeit wir auf unseren mobilen Geräten verbringen? Oft wollen wir uns unsere exzessive Mediennutzung auch einfach nicht eingestehen.

Digitaler Detox ist eine Art Gegenbewegung gegen die digitale Welt. Besonders durch unseren ständigen Begleiter, das Smartphone, fällt es uns immer schwerer, auch im Alltag darauf zu verzichten. Viel zu groß ist der Drang, schnell der besten Freundin oder dem besten Freund zu antworten, die neuesten Storys auf Instagram zu checken, schnell noch einen Snap zurück zu schicken oder das letzte GYM-Selfie in diversen sozialen Medien zu posten. Dieses Phänomen wird auch „Fear of missing out“ genannt. Immer mehr Promis, YouTuber, Influencer und andere digitale Stars verkünden ihren Followerinnen und Followern in letzter Zeit, dass sie sich nun mal eine Pause vom Online-Trubel gönnen werden.

Auch Influencer wollen oft nicht wie ein Medien-gesteuerter Zombie durch den Alltag trotten, sondern ihre Zeit sinnvoll mit anderen Aktivitäten nutzen. Das soll auch die Kreativität, Ideenfindung und Inspiration ankurbeln. Leider ist digitaler Detox oft schwerer umsetzbar als gedacht. Neue Apps und mobile Geräte entstehen mittlerweile fast täglich. Jedes Smartphone kann ein wenig mehr als das andere, jede App frisst noch ein wenig mehr von unserer freien Zeit und dank Corona verbringen wir nun sogar für Besprechungen und Co. unsere Zeit vor dem Bildschirm. Hier eine medienfreie Zeit zu starten scheint für viele undenkbar.

Damit du auch weißt, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir eine Notification am Handy erhalten, haben wir auch das für dich herausgefunden. So haben Studien gezeigt, dass Likes, Nachrichten, Notifications und Co. unser Belohnungssystem im Gehirn aktivieren. Je mehr Likes, desto glücklicher sind wir, viele Nachrichten spielen uns vor, besonders beliebt zu sein etc. So wirken sich diese auch auf unser Selbstwertgefühl aus und haben vor allem Suchtpotential. Persönlich bekommen wir das aber oft gar nicht mehr mit. Wenn das nicht nach einem digitalen Detox schreit…

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Allerdings führt auch eine ständige Reizüberflutung dazu, dass unser Gehirn überfordert ist. Das Gehirn besitzt nur eine bestimmte Aufnahmefähigkeit. Eine Studie der Universität Wien hat ergeben, dass besonders audiovisuelle Reize für unser Hirn zur Überforderung werden können. Diese Überforderung kann dann als depressives Symptom und schlechtes Wohlbefinden gemessen werden.

Herausforderungen

Das alles klingt vielleicht leichter gesagt als getan. Hast du schon einmal probiert, dein Handy für mehrere Stunden nicht anzurühren? Wenn ja, hat es denn gut geklappt, oder war die Versuchung doch präsent? Oft fällt es uns leichter, radikal einen Tag auf unsere digitalen Geräte zu verzichten. So gibt es mittlerweile sogar Reisen oder Camps, in denen digitaler Detox das Hauptprogramm ist, also kein Smartphone, kein Laptop etc. So sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein paar entspannte Momente sammeln.

Viel schwerer ist es jedoch, medienfreie Zeit in den Alltag einzubauen, ohne dass man wieder schwach wird und der digitale Detox über den Haufen geworfen wird. Um das zu schaffen musst du versuchen, deine Gewohnheiten zu ändern und glaubt uns, das Smartphone weniger und bewusster zu nutzen ist oft schwerer, als mit dem Rauchen aufzuhören.

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Damit es dir allerdings ein wenig leichter fällt, haben wir ein paar Tipps für dich zusammengesucht, die dich nachhaltig dabei unterstützen sollen, dass auch du den Schritt in ein von dir und nicht von deinem Smartphone bestimmtes Leben starten kannst. Keine Sorge, du musst dafür deine digitalen Geräte übrigens nicht komplett ausschalten, vielmehr geht es wirklich darum, zu lernen, digitale Medien und Geräte bewusst zu nutzen.

Warum ist digitaler Detox so wichtig?

Bevor wir dir unsere Tipps, wie digitaler Detox klappen kann, verraten, wollen wir dir allerdings noch kurz erklären, warum es so wichtig ist, sich auch mal eine Auszeit zu gönnen. Am besten lässt sich die digitale Abhängigkeit anhand unseres Smartphones zeigen. Statistiken zeigen, dass etwa 83% der Bevölkerung in Österreich ab 15 Jahren ein Smartphone besitzt. Nicht wunderlich, dass auch der Verbrauch des mobilen Datenvolumens stetig steigt. Im Jahr 2019 betrug es zum Beispiel 2 Millionen Gigabyte. Zwei Jahre davor war der Verbrauch noch zirka halb so groß.

Außerdem verbringt der oder die durchschnittliche Österreicher*in etwa 3 1/2 Stunden am Smartphone. Klingt vielleicht für manche nicht allzu viel. Wenn man allerdings bedenkt, dass ein Tag 24 Stunden hat, man durchschnittlich 8 Stunden schläft, 8 Stunden arbeitet, etwa 5 Stunden Freizeit hat und die restlichen 3 Stunden mit Fahrzeiten, Kochen etc. verbringt, sind 3,5 Stunden allerdings eine recht beachtliche Summe. Nutzt man das Handy z.B. nur in der Freizeit und nicht während der Arbeitszeit, würden also mehr als 2/3 davon schon alleine für das Starren auf den flimmernden Bildschirm draufgehen.

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Auch die Zahl der täglichen Bildschirm Entsperrungen ist beachtlich. 25% der Österreicherinnen und Österreicher entsperren ihr Smartphone 6-10 Mal täglich, 18,2% kommen auch 11-20 Mal, 13,5% öffnen das Handy 21-50 Mal und 4,7% toppen sogar die 50 Mal. Nur 1,1% der österreichischen Bevölkerung gibt an, das Smartphone gar nicht zu entsperren. Mehr Infos findest du auch in dieser Statistik. Noch erschreckender ist es allerdings, dass wir nicht einmal beim Auto fahren die Hände vom Smartphone lassen können. So geben knapp 39% an, dass sie während dem Fahren schon Textnachrichten verfasst haben.

All diese Statistiken verdeutlichen, wie eingebunden das Smartphone in unserem Alltag ist. Wer weiß, vielleicht liest auch du gerade diesen Blogartikel von deinem Mobilgerät aus? Viele von uns sind sich nicht bewusst, wie abhängig wir von unserem mobilen kleinen Alleskönner sind. Egal ob Karten lesen oder mit Freunden kommunizieren, all das und noch viel mehr spielt sich vermehrt nur noch in der digitalen Welt ab. Nun aber weg von den Statistiken und hin zu den Gründen, die eindeutig für einen digitalen Detox sprechen und ja quasi schon danach schreien.

Konzentrationsförderung

Wir leiden im Netz unter einer ständigen Reizüberflutung. Ein paar neue Mails hier, eine WhatsApp Nachricht da, dazwischen noch ein paar neue Instagram Posts, eine neue Facebook-Freundschaftsanfrage, 5 ungeöffnete Snaps, Mode-Apps, die Sonderangebote ankündigen und dazwischen eine Meditations-App die im 5 Minuten Takt eine Erinnerung schickt, sich doch mal eine kleine Pause zu gönnen. Wir switchen also von App zu App, dazwischen werden Aufgaben, egal ob privat oder in der Arbeit erledigt und ganz nebenbei, fast schon wie von selbst posten wir noch schnell eine Story von unserem langweiligen Tag.

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Multitasking, welches wir fast täglich betreiben, wird immer häufiger als Ursache für mögliche Burnout-Symptome genannt. Du hast vielleicht auch schon einmal gehört, dass ein funktionierendes Multitasking etwa ähnlich mystisch und unrealistisch wie ein Regenbogen-Einhorn ist. Und das stimmt auch! Du wirst bemerken, dass Aufgaben, die du erledigst, während du zur gleichen Zeit dein Smartphone nutzt, viel ineffizienter ausgeführt werden. Auch das Ergebnis lässt zu wünschen über und von einer gut funktionierenden Konzentration können die meisten oft nur träumen.

Ein digitaler Detox kann dir also dazu verhelfen, deine Konzentration zu steigern, indem du lernst, das Smartphone bewusst zu nutzen und dich dabei auf eine Sache nach der anderen zu fokussieren. Deine Gedanken werden zwar gerade am Anfang schnell wieder in alte Muster zurückfallen und du wirst ein Verlangen verspüren, einfach schnell zu checken, ob es denn etwas Neues auf Instagram und Co. gibt. Aber du wirst sehen, die Mühe wird sich lohnen und du wirst dich nach einiger Zeit, besser auf deine Aufgaben konzentrieren können. Das hilft übrigens auch beim Lernen! 😉

Verbesserte Regeneration

Vielleicht hast du schon einmal davon gehört, dass das Licht deines Smartphones oder Laptops dazu führt, dass die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin gehemmt wird. Wenn du also besonders vor dem Schlafen gehen noch eine Stunde auf TikTok verbringst oder auf YouTube Videos schaust, senkst du deine Schlafqualität.

Außerdem führt ein ständiges Denken an dein Handy oder das Gefühl etwas zu verpassen zu innerer Unruhe, die auch deine Schlafqualität beeinflussen kann. Versuchst du also durch digitalen Detox deinen Handykonsum zu senken und vor dem Schlafengehen auf dein Handy zu verzichten, schläfst du nicht nur besser sondern vor allem auch erholsamer! Und nicht vergessen, ausreichender, guter Schlaf ist ein natürliches Schönheitsrezept, um länger jung zu bleiben. 👍

Schutz vor Erkrankungen

Schon vor einigen Jahren haben Forscherinnen und Forscher herausgefunden, dass drahtlose Geräte, insbesondere unsere Smartphones, die wir täglich am Körper tragen, in unserem Körper oxidativen Stress produzieren. Die hochfrequente Strahlung setzt die antioxidative Funktion des eigenen Körpers herab, wodurch wir angreifbarer durch freie Radikale sind. Diese freien Radikalen hinterlassen oxidative Schäden in unseren Zellen, wodurch Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Demenz und vieles mehr begünstigt wird.

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In Frankreich rief die Gesundheitsbehörde 2016 sogar dazu auf, besonders Kinder vor den hochfrequenten Strahlungen zu schützen, da diese dadurch beeinflusst werden. Ganz egal ob du diesen Meinungen nun Glauben schenken magst oder nicht, ein digitaler Detox würde allerdings auch in diesem Fall einen positiven Effekt mit sich bringen.

Studien haben außerdem den Zusammenhang von der Nutzung sozialer Medien und Depressionen festgestellt. So wurden die depressiven Symptome immer stärker, je exzessiver die Social Media Nutzung war. Besonders die schillernde Welt der perfekt bearbeiteten Influencer setzt vielen Jugendlichen besonders in der Pubertät zu. Oft wird hier nämlich vergessen, dass die sozialen Medien meist lediglich Filter darstellen, die das perfekte Leben abbilden, nicht aber die Realität selbst. Ständiges Vergleichen führt hier oft zu einem verminderten Selbstwertgefühl, Selbstzweifel, Depressionen, Essstörungen und anderen psychischen Erkrankungen.

Mehr Ruhe und Achtsamkeit

Wie bereits erwähnt ist unser Gehirn oft täglich dem Drang ausgesetzt, die neuesten News, Posts, Mails, Storys oder Nachrichten zu checken. So richtig zur Ruhe kommen wir also nie. Außerdem fällt es uns zunehmend schwerer, uns auf die kleinen Dinge zu fokussieren, oder uns überhaupt auf eine Sache zu fokussieren. Wann war denn das letzte Mal, dass du eine Naturkulisse genossen hast, ohne das Verlangen zu verspüren, hiervon ein Foto zu schießen und es später auf Instagram zu posten.

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Ein digitaler Detox verhilft uns zu mehr Achtsamkeit und Ruhe in unserem Alltag. So gelingt es uns vielleicht nicht nur, unserem Geist ein wenig Ruhe zu gönnen, sondern auch, Erlebnissen und Situationen mehr Achtsamkeit zu schenken. Mehr Tipps und Übungen zum Thema Achtsamkeit findest du übrigens in unserem Artikel „Achtsamkeitsübungen – Mindfulness-Training für Körper und Geist„.

Stärkung der sozialen Beziehungen

Mal ehrlich, jeder hat es doch schon einmal erlebt, dass während einem Treffen mit Freunden das Handy ein totaler Stimmungskiller war. Denn wer will schon Gespräche führen, wenn man das Gefühl hat, das Gegenüber hört sowieso nicht zu, sondern checkt ständig sein Handy. Digitaler Detox muss auch nicht immer bedeuten, dass das Handy ganz weg muss. Man kann auch ganz einfach bei Treffen das Handy abschalten oder einfach ganz zu Hause lassen. Auch das hilft schon bei der digitalen Entgiftung!

Außerdem haben Forscher herausgefunden, dass Kinder, deren Eltern permanent digitale Geräte nutzen, sich oft langsamer entwickeln und sich diese schlechte Eltern-Kind Beziehung sogar bis in die spätere Partnerschaft auswirken kann. Denn ganz ehrlich, ein Papa, der am Handy sitzt oder eine Mama, die ihre Zeit am Laptop verbringt mag zwar physisch anwesend sein, das Kind leidet aber trotzdem an der mangelnden Aufmerksamkeit. Also besser gleich mit digitalem Detox beginnen, bevor sich die schlechten Angewohnheiten noch auf das eigene Kind auswirken.

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Zusammengefasst: digitaler Detox soll dich also wieder ins reale Hier und Jetzt bringen. Raus aus der rasanten digitalen Welt, den perfekten Posts, den ständigen Nachrichten und hinein in dein echtes Leben, zurück zu deinen realen Freunden, deinen Interessen und vielem mehr. Bedenke außerdem einmal, wie viel Zeit du durch die ständige Nutzung digitaler Geräte sparen kannst. Nichts da mit der Ausrede „Ich hab zu wenig Zeit für Sport“, wir alle wissen wie viel Zeit wir eigentlich am Smartphone nutzen, also spar hier doch ein wenig, dann hast du sogar für ein 3,5 Stunden Workout Zeit. 😉

Natürlich ist die Entwicklung der digitalen Welt auf keinen Fall eine schlechte. Bedenkt man, dass neues Wissen und Lernmöglichkeiten oft nur einen Klick entfernt sind, ist das eine großartige Entwicklung. Lediglich die Umsetzung der Nutzung ist etwas mangelhaft. Wir müssen versuchen zu lernen, mit diesen Möglichkeiten unseres digitalen Zeitalters auch verantwortungsvoll umzugehen.

Bessere Haltung

Der durchschnittliche Smartphone Nutzer sitzt meist gebeugt über seinem Handy, die Augen stur auf den Bildschirm gerichtet, der Rücken krumm. Tja, Rücken-, Nacken- und sogar Handgelenksschmerzen sind hier keine Seltenheit, das wurde auch mittels Studie nachgewiesen. Tu also deinem Körper etwas Gutes und gönn ihm eine Pause!

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10 Tipps mit denen dein digitaler Detox gelingt

Nun wollen wir dich aber nicht länger auf die Folter spannen. Hier sind unsere 10 Tipps, die wir für dich getestet und für gut befunden haben, mit denen der digitale Detox für dich einfacher werden soll.

Tipp 1: Flugmodus an, oder Handy aus

Versuche immer wieder dein Smartphone, Tablet etc. bewusst auf Flugmodus zu stellen oder es sogar ganz auszuschalten. So hast du es zwar dabei, bist aber nicht ständig erreichbar und erhältst auch keine Push-Notifications. Du kannst also im Flugmodus beruhigt die Uhrzeit checken, ohne der Benachrichtigung, dass die Tante der Schwägerin des Lebensgefährten deiner Cousine zweiten Grades ein neues Foto in ihrer Story gepostet hat! 😉

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Tipp 2: Push Benachrichtigungen abstellen

Ja richtig gehört. Blockiere unnötige Notifications, die dich aus der Ruhe bringen oder dich dazu verleiten, ständig Apps zu öffnen. Egal ob Instagram, Snapchat, Mails oder auch Spiele wie „Candy Crush“ oder „HayDay“ – sie alle sind darauf ausgelegt, so viel Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Logisch, denn welcher App-Entwickler bzw. Besitzer möchte denn nicht, dass die Nutzerinnen und Nutzer so oft wie möglich ihre Zeit in der App verbringen.

Natürlich musst du nicht alle Notifications abstellen. Digitaler Detox bedeutet nicht, komplett auf Smartphone und Co. zu verzichten, sondern diese bewusst zu nutzen und auch eigenen Nutzen daraus zu ziehen. Überlege dir, welche Benachrichtigungen du wirklich benötigst, welche dir Zeit kosten und welche dich vielleicht sogar nerven und dir Energie kosten.

Tipp 3: Mach dein Schlafzimmer zur Smartphone-freien Zone

Laut Statista wird ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher täglich durch das Handy geweckt. Mehr als die Hälfte verwendet es schon in den ersten 10 Minuten des Tages. Danach noch gemütlich 10, 20, 30 Minuten im Bett zu liegen und Instagram, Snapchat, TikTok und Co zu checken ist schon äußerst verlockend. Versuche deshalb doch mal, dein Smartphone nicht ins Schlafzimmer zu legen oder über Nacht einfach auszuschalten. Denn eine stinknormale Weckfunktion mit einem stinknormalen Wecker zu ersetzten ist eigentlich gar nicht so schwer. 😉

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Für alle, die allerdings nicht auf die Weckfunktion verzichten möchten: Leg dein Smartphone doch vor dem Schlafen gehen in einen anderen Raum. Wenn dann der Wecker läutet, bist du gezwungen, aufzustehen und diesen abzudrehen. So schaffen es auch Morgenmuffel aus dem Bett!

Tipp 4: Smartphone bewusst weglegen

Versuche dir nicht nur einen Smartphone-freien Raum zu gestalten, sondern auch bewusst freie Zeiten von digitalen Geräten zu schaffen. Nimm dir zum Beispiel täglich um 21:00 eine Pause von digitalem Stress. So kannst du schon vor dem Schlafen gehen ein wenig zur Ruhe kommen, gönnst deinem Körper und deinem Geist eine kleine Auszeit und kannst so digitalen Detox einfach in deinen Alltag einbauen.

Du kannst diese Stunde auch bewusst mit Aktivitäten füllen, wie zum Beispiel einer Runde Yoga, ein wenig Tanzen, Sport, Meditieren oder Lesen. Schalt einfach ein wenig ab und nein wir reden hier nicht nur von den Geräten. 😉

Tipp 5: Sozialen Druck ansprechen

Viele kennen die Situation vielleicht. Früher wurde oft genörgelt, dass man zu viel am Smartphone sitze, nun wird genörgelt, wenn man sich nicht ständig meldet und auf Nachrichten antwortet. Trau dich, diese Situation bei deiner Familie und deinen Freunden anzusprechen. Oft ist es nämlich nicht nur der innere Druck, etwas verpassen zu können, sondern es herrscht auch der Druck von außen.

Häufig kommt es vor, dass man Vorwürfe erhält, wenn man auf Textnachrichten nicht sofort antwortet, Freunde sind beleidigt, wenn man ein gepostetes Bild übersieht und aus Versehen nicht liked oder Verwandte machen sich Sorgen, weil ein Anruf nicht angenommen wurde. All diese Situationen lösen in uns Druck und Stress aus, der uns dazu bringt, ständig erreichbar zu sein, um keinen zu verletzen, zu verärgern oder sonstiges. Digitaler Detox kann dir hier helfen, ungewollten Stress abzubauen. Lass dich nicht unter Druck setzen, sondern sprich die Situation einfach offen an!

Tipp 6: Ausmisten

Wie viele Apps und Anwendungen hast du eigentlich am Handy oder Laptop? Und wie viele nutzt du davon täglich bzw. regelmäßig? Wie viele deiner ungenutzten Apps schicken dir trotzdem jeden Tag Push-Notifications und fressen so deine Zeit, auch wenn es nur wenige Sekunden sind?

Miste doch mal aus und entferne all jenes, was du nicht nutzt. Überlege auch bei jeder neuen App, die du dir herunterlädst, ob es das auch wirklich wert ist, oder ob es sich nur um eine neue Anwendung handelt, die dir keinen Mehrwert bietet, allerdings trotzdem deine Zeit frisst.

Tipp 7: Handy mal zu Hause lassen

Ja, du hast richtig gelesen. Lass dein Handy doch mal einen Tag oder für ein paar Stunden zu Hause, iss in einem Restaurant, ohne ein Foto zu machen und dieses in den sozialen Medien zu posten, geh ins Fitnessstudio, ohne ein Foto in deine Story zu posten, geh auf ein Date, ohne deine 400 Follower mitzunehmen, genieße einen Sonnenuntergang, ohne alles live zu dokumentieren. Klingt vielleicht ziemlich spooky, aber hey – das ist wirklich möglich! 😉

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Auch wenn du im Fitnessstudio warst und kein Foto gepostet hast, warst du im Fitnessstudio. Du hast etwas für dich getan, hast auf deine Gesundheit geachtet, ist das nicht mehr wert, als ein paar Likes oder Kommentare? Und auch ein Sonnenuntergang ist auf Fotos und Videos nie so schön, wie er in echt ist. Achtest du aufs Filmen und die Natur gleichzeitig, hat immer eine der beiden Dinge Priorität. So achtest du entweder weniger auf die Natur, oder produzierst schlechtes Videomaterial. Genieße doch einfach mal den Moment!

Das kann zwar zu Beginn ein wenig komisch sein, da man ständig das Gefühl hat, das Smartphone verloren zu haben. Wenn du dich allerdings daran gewöhnt hast, wirst du es gar nicht mehr bemerken. Du genießt dann einfach den Moment, dein Essen, dein Date, dein Treffen mit Freunden, die Natur oder was du sonst so unternimmst! Digitaler Detox macht’s möglich 😊

Tipp 8: Achtsamkeit in den Alltag eingliedern

Versuche dich und deinen Alltag zu entschleunigen und den Dingen mehr Achtsamkeit zu schenken. Dazu findest du auch Übungen und Tipps in unserem Artikel „Achtsamkeitsübungen – Mindfulness-Training für Körper und Geist„. Ein digitaler Detox verhilft uns zu mehr Achtsamkeit und Ruhe in unserem Alltag. So gelingt es uns vielleicht nicht nur, unserem Geist ein wenig Ruhe zu gönnen, sondern auch, Erlebnissen und Situationen mehr Achtsamkeit zu schenken. So kannst du Stress und Druck, der durch ständige Erreichbarkeit, Informationsflut oder Reizüberflutung entsteht entgegen wirken.

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Tipp 9: Selbstmonitoring

Könntest du aufzählen, wie viel Zeit du täglich am Smartphone verbringst? Wenn nicht solltest du einen Selbstmonitoring Versuch starten. Manche Smartphone Anbieter haben hier bereits eine Funktion eingebaut, mit der du deine Screen Time messen kannst. Du kannst allerdings auch schriftlich dokumentieren, womit du denn deine Zeit verbracht hast, was du in den Apps gemacht hast, und wie viel Zeit du gesamt am Tag aufgewendet hast.

Du wirst staunen, mit welch unnötigen und blödsinnigen Apps, Fotos, Videos etc. wir unsere kostbare Zeit verschwenden. Starte noch heute das Selbstexperiment und schreibe uns auch gerne unter kontakt@neverest.at, wie es dir dabei gegangen ist!

Tipp 10: Setze dir Limits!

Last but not least – Limits setzen. Wie viel Zeit möchtest oder musst du täglich auf deinen digitalen Geräten verbringen? Wer im Job das Handy, Laptop, Tablet etc. nutzen muss, sollte das auf jeden Fall mit einberechnen. Setze dir Limits, wie etwa 1 Stunde am Tag. Teile dir diese dann bewusst für die Apps, Anwendungen und Aufgaben ein, die du erledigen möchtest. Es ist auch vollkommen okay, wenn du täglich 45 Minuten auf sozialen Medien verbringen möchtest.

Berechne dir das allerdings trotzdem in deine benötigte Zeit ein, damit du deine Limits so akkurat wie möglich setzen kannst. Du hast heute statt 45 Minuten 1,5 Stunden auf Instagram verbracht? Tja, von deinem Limit sind noch 30 Minuten über, dann musst du nun wo anders einsparen. Glaub uns, das klingt vielleicht hart, ist aber äußerst effizient.

Digitaler Detox und Apps?

Diese Kombination mag vielleicht für viele von euch ein wenig verwirrend klingen. Denn schließlich sollte digitaler Detox ja bedeuten, keine Zeit auf digitalen Geräten zu verbringen. Wir haben dennoch ein paar hilfreiche Apps gefunden, die dich dabei unterstützen, den ersten Schritt zur bewussten Mediennutzung zu wagen.

  • AppDetox: 📱
    Diese App soll dir dabei helfen, dein Smartphone auszuschalten und bewusster zu verwenden. Du kannst hier Regeln erstellen, wie oft du auf Anwendungen pro Woche oder Tag zugreifen darfst und wie viel Zeit du mit diesen verbringen kannst. Außerdem kannst du einstellen, dass du dir das Öffnen erst verdienen musst, indem du eine gewisse Schrittanzahl pro Tag zurücklegst. Die App produziert für dich auch eine detaillierte Statistik, die anzeigt, wie viel Zeit du mit deinen Apps verbringst. So wird digitaler Detox noch einfacher!
  • Forest oder Plantie: 📱
    Diese Apps wollen dir auf putzige Weise dabei helfen, konzentrierter zu bleiben. Sie wendet dafür die sogenannte „Pomodoro-Technik“ an. Wenn du es hier schaffst, 25 Minuten konzentriert zu arbeiten und dein Smartphone nicht anzurühren sammelst du als Belohnung Punkte und kleine Bäumchen, die du Pflanzen kannst.
  • Space: 📱
    Diese App ist eine Mischung der bereits erklärten Apps. Hier kannst du dir einen Plan erstellen, wie oft du deine Apps nutzen kannst und darfst. Hältst du dich an die Zeit, sammelst du Punkte und kannst neue Planeten freischalten.
  • OFFTime: 📱
    Diese App macht keine halben Sachen. Sie blockt Apps, SMS, Nachrichten, Anrufe etc. und hindert dich so am unnötigen Handy spielen. Du kannst allerdings auch gewisse Kontakte aus deiner Blockade ausschließen.

Du findest in deinem App-Store mit Sicherheit noch viele andere hilfreiche Apps, bei denen digitaler Detox ein wenig leichter wird.

Selbstexperiment

Wir haben das Selbstexperiment „Digitaler Detox“ gewagt. Um ehrlich zu sein, war der Anfang gar nicht so leicht, wie erhofft. Oft stellt sich in uns eine gewisse Automatisierung ein, die uns verschiedenste Apps öffnen lässt. Aus Langeweile greift man zum Smartphone und zack – auf einmal ist Instagram geöffnet. So war es auch bei mir zu Beginn. Immer wieder musste man sich selbst daran erinnern, dass das Handy Tabu ist. Ich habe insgesamt zwei Varianten getestet. Ein kompletter digitaler Detox Tag, an dem ich mein Handy gar nicht genutzt habe und zwei Wochen, in denen ich mir Limits für Apps und meine Smartphone-Nutzung gesetzt habe.

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Das erste Experiment, der digitale Detox Tag, war zu Beginn besonders hart. Auf das gewohnte Nachrichten checken zu verzichten, nicht schnell nachsehen, was sich denn so auf Instagram getan hat oder die LinkedIn Benachrichtigungen checken war ganz schön schwer. Im Laufe des Tages gab es dann einige Ups und Downs. Besonders während dem Arbeiten an Aufgaben, war der Verzicht auf das Smartphone aber sehr einfach. Es war viel einfacher, konzentriert zu bleiben und Aufgaben schneller zu erledigen. Wenn allerdings Pausen anstanden, war es schon schwerer, dem Smartphone zu widerstehen.

Neben dem Mittagessen schnell die aktuellen News checken, die Mails abzurufen oder sich einfach ein wenig in Memes zu verlieren war schon äußerst verlockend. Nach ein paar Minuten, verflog allerdings auch dieser Drang und siehe da, so bewusst zu Mittag gegessen habe ich auch schon lange nicht mehr! Zugegeben, mehrere Tage ohne Smartphone auszuhalten wäre leider nicht so leicht machbar, da gerade beim Arbeiten und der Betreuung unserer Social Media Kanäle die Nutzung oft unumgänglich ist. Ein digitaler Detox Tag ganz ohne Handy hat allerdings trotzdem ziemlich gut getan und verpasst habe ich auch nichts, ganz ehrlich! 😉

Zusätzlich zum ersten Experiment musste dann auch noch ein zweites her. Hier war ich allerdings nicht ganz so streng. In einem Zeitraum von zwei Wochen habe ich versucht, bewusst Zeitlimits für die Nutzung des Smartphones zu setzen, Smartphone-freie Zeiten einzuhalten und das Handy aus dem Schlafzimmer zu verbannen.

Zusammengefasst war dieses Experiment deutlich einfacher, als ein strenger digitaler Detox Tag. Besonders das setzen von Limits für die Nutzung der Apps hat dabei geholfen, nervige Zeitfresser zu eliminieren. So blieb mehr Zeit für Hobbies, Freunde und Familie. Außerdem war es an der Zeit den Home-Screen einmal gründlich aufzuräumen. Sage und schreibe 8 Apps konnte ich deinstallieren, dafür wanderte die App „Plantie“ als Ergänzung auf den Home-Screen.

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Auch die Smartphone-freie Zone hat besser geklappt als gedacht. Das Handy liegt seit dem Experiment nämlich nicht mehr auf dem Nachttisch, sondern bleibt beim Schlafen gehen brav draußen. Das erleichtert mir nicht nur das Aufstehen, sondern hilft auch, dass ich den Tag produktiv starten kann. Zugegeben, manchmal war die Verlockung schon groß, während der Smartphone-freien Zeit aus Langeweile doch kurz in den sozialen Medien nachzusehen, was es denn so Neues gibt. Aber neue Posts zwei Stunden früher oder später zu sehen, macht im Endeffekt auch keinen Unterschied. 🤷‍♂️

Fazit

Unser Fazit nach dem Selbstexperiment: Probiere es auch! Digitaler Detox tut nicht nur deinem Körper sondern auch deinem Geist gut. Gönn dir eine Auszeit vom Medienrummel, versuche bewusster auf die Nutzung der digitalen Medien zu achten und nutze deine freie Zeit für sinnvolle Dinge, wie zum Beispiel einer Ausbildung bei NEVEREST! 😉

Und wie geht es mir nach dem Experiment? Auch noch Wochen später liegt das Smartphone nicht mehr im Wohnzimmer und die Handynutzung ist deutlich weniger als davor. Natürlich klappt das nicht immer – muss es aber auch nicht! Probiere es einfach selbst aus, was dir am besten liegt. Vielleicht ist es ein Tag ganz ohne Smartphone, vielleicht ist es aber auch nur ein Tag ohne einer bestimmten App, oder aber es sind mehrere Wochen, in denen du deinen Konsum digitaler Medien ganz genau misst und unter die Lupe nimmst!

Worauf wartest du also noch? Nach all den Gründen die für digitalen Detox und all den Gründen die gegen exzessive Nutzung digitaler Geräte sprechen, solltest auch du das Experiment „Digitaler Detox“ wagen!

Bei Fragen kannst du uns gerne schreiben, wir freuen uns, wenn wir von deinem Selbstexperiment erfahren und wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren! 📱

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