Kreativitätstechniken
Kreativität wird bei uns häufig mit Kunst gleichgesetzt. Dabei steckt so viel mehr hinter diesem Begriff! Kreativität hat mit Ideenreichtum und Originalität viel gemeinsam. Sie bietet einen Nährboden für Wachstum und Potenzialentfaltung. Außerdem hilft sie uns, klassische Denkweisen zu verlassen und uns neu zu orientieren.
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Vielleicht denkst du dir jetzt, dass du einfach kein kreativer Mensch bist. Was solls, ist dir noch nie gelegen. Aber das kann man pauschal so nicht sagen! Jeder Mensch kann kreativ Arbeiten. Manch einem mag es leichter fallen, aber auch in der steckt Kreativitätspotenzial! Hier schaffen vor allem verschiedene Kreativitätstechniken Abhilfe! Wie diese funktionieren, welche es gibt und was es eigentlich mit Kreativität per se so auf sich hat, erfährst du in diesem Blogartikel! 😊
Was ist eigentlich Kreativität?
Um zu definieren, was Kreativität eigentlich ist, schauen wir uns genau an, wo und wie im Gehirn Kreativität entsteht. Der Glaube, dass das Gehirn in zwei Hälften geteilt, bei der die eine logisch und die andere kreativ denkt, ist ein Mythos. Besonders beim kreativen Prozess benötigt es ein Zusammenspiel vieler komplexer Strukturen, unabhängig von der Hemisphären-Seite.
Besonders wichtige Netzwerke für die Entstehung von Kreativität im Gehirn sind:
- Der präfrontale Kortex: Dieser ist die Steuerungszentrale, in der Informationen sortiert und später verarbeitet werden. Somit ist dieser Teil auch für die Verknüpfung von Infos, aus denen kreative Ideen entstehen können, besonders wichtig.
- Das Salience Network: Dieses Netzwerk, das vor allem aus dem anterioren cingulären Kortex und der Inselrinde besteht, filtert und bewertet einkommende Reize und Informationen. Unwichtiges verwirft es, wichtiges wird für neue Ideen verwendet.
- Das Default-Mode-Netzwerk: Besonders brillieren kann dieses Netzwerk im entspannten Ruhe Modus. Nicht umsonst hat es den Namen “Default-Mode” erhalten. Es kann Informationen und Assoziationen, die wir schon lange wissen bzw. haben, wieder hervorholen, um die Ideenfindung anzukurbeln. Die hier betroffenen Hirnregionen sind der mediale präfrontale Cortex, Teile des anterioren cingulären Kortex, Precuneus, der Lobulus parietalis superior und der Hippocampus.
Ein weiterer wichtiger Punkt für den kreativen Ideenfindungsprozess ist die Erregung und Hemmung von Neuronen. Bestimmte Reize, Assoziationen und Informationen werden also verstärkt oder abgeschwächt. Wie du vielleicht schon vermuten kannst, ist ungehemmte Aufmerksamkeit besonders nahrhafter Boden für die Entstehung von Kreativität. Stress oder Angst sind somit echte Kreativitätskiller.
Essenziell sind außerdem Hormone wie Dopamin, Serotonin (Glückshormone) und Acetylcholin. Dieses Hormon sorgt für Aufmerksamkeit. Hormone, die Kreativität stoppen sind Adrenalin, das uns einen Energieschub verpasst und Cortisol, das unseren Körper unter Stress und Angst setzen kann. Beide können also als echte Muntermacher agieren, für einen entspannten Ruhezustand, in dem Kreativität frei fließen kann, sind sie allerdings ungeeignet.
Klingt komplex? Das ist es auch! Die Entstehung von Kreativität erfordert ein Zusammenspiel von vielen Netzwerken. Nachdem du jetzt über die Rahmenbedingungen Bescheid weißt, wollen wir dir noch erzählen, wie du diese Netzwerke stimulieren kannst. Also mach’s dir bequem, entspanne dich (du weißt ja, das ist Grundvoraussetzung für den kreativen Prozess) und tauch mit uns in die kunterbunte Welt der Kreativität ein.
Was sind Kreativitätstechniken?
Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon handelt es sich bei Kreativitätstechniken um Ideenfindungsmethoden, um individuelle Gedankengänge zu stimulieren und so kreative Lösungen für verschiedenste Problemstellungen zu finden. Einfach gesagt handelt es sich also um Methoden, um die Kreativität zu fördern und so Probleme aller Art zu lösen.
Es ist außerdem nicht wichtig, in welchem Umfeld oder Branche du dich befindest, oder in welchem Bereich sich dein Problem befindet. Kreativitätstechniken kannst du überall anwenden. Egal ob im Privaten oder im Beruflichen!
Warum funktionieren Kreativitätstechniken?
Der Prozess, unkonventionelle Ideen und Methoden zu entwickeln, beinhaltet meist sprunghaftes, weitläufiges Denken oder die Kombination von unbekannten, oft sogar zusammenhanglosen Parametern. Diese Art zu denken widerspricht allerdings der automatischen Funktionsweise unseres Gehirns. Warum also funktionieren Kreativitätstechniken trotzdem so gut?
Wie du bereits gehört hast, musst du nicht eine besonders ausgeprägte rechte Gehirnhälfte haben oder ein Kunstgenie sein, um kreativ zu arbeiten und Ideen zu finden. Jeder Mensch kann Kreativität anwenden und kreativ denken! Viele von uns vergessen durch Arbeitsstress oder Druck jedoch, dass genau solche Faktoren unsere Kreativität im Gehirn bremsen. Es ist also dann nicht verwunderlich, wenn ein dauergestresster Angestellter bzw. Angestellte davon ausgeht, dass er oder sie einfach nicht kreativ ist.
Das schöne ist, dass man gerade mit Hilfe von Kreativitätstechniken dem Gehirn hier helfen kann, das kreative Potential zu entfalten. Da unser Gehirn besonders Farben, Bildern und Symbolen gut verarbeiten kann, machen sich genau das viele Methoden zu Nutze. Außerdem ist eine kreative Atmosphäre wichtig, da hier besonders viele Glückshormone ausgeschüttet werden, die die Ideenfindung ankurbeln. Das bedeutet nicht, dass es ein Raum mit bunten Wänden sein muss, sondern ein Raum, in dem man der Kreativität freien Lauf lassen darf. Also kurz gesagt, alles ist erlaubt und dumme Ideen gibt es nicht! Klingt doch super oder? 😊
Ständige Kritik oder Angst davor, etwas Falsches zu sagen bremsen nämlich unsere kreative Art zu denken ein, da Situationen wie diese Stress auslösen können. Forscher haben außerdem herausgefunden, dass auch der Schreibtisch der falsche Platz ist, um den kreativen Denkprozess zu starten. Mit diesem assoziieren wir nämlich eher Stresssituationen. Und wie wir schon wissen – Stress ist ein Kreativitätskiller. 😉
Außerdem nutzen viele Kreativitätstechniken spielerische Elemente, um unser Gehirn “auszutricksen”. Während wir noch das Gefühl haben, Rätsel und Aufgaben zu lösen, sind wir eigentlich schon mittendrin im Finden von neuen Ideen. Der Druck, jetzt eine innovative neue Methode, Lösung oder Idee zu finden ist im Handumdrehen verschwunden.
Warum werden Kreativitätstechniken angewendet?
Jeder hat es doch schon einmal erlebt. Man steht vor einem Problem und egal wie man es dreht und wendet, man kommt einfach auf keine Lösung. Genau hier können dir also Kreativitätstechniken helfen! Aber nicht nur zur Ideenfindung werden Kreativitätstechniken herangezogen. Auch in Bereichen der Mediation, Konfliktlösung, Teamentwicklung oder Auflösung von Blockaden können sie herangezogen werden.
Für das Anwenden von diesen Methoden kannst du außerdem sowohl alleine, als auch im Team sein. Je nachdem, wie viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei sind, solltest du danach auch eine passende Technik wählen. Keine Sorge, hier ist bestimmt für jeden etwas dabei. Die Themenpalette und Vielfalt der Kreativitätstechniken ist bunt gestaltet. 😉
Gerade für Unternehmen bietet die Anwendung der Methoden einen großen Vorteil. Egal ob im Marketing, Vertrieb oder unter Führungskräften, überall kann man diese anwenden. Auch im Recruiting wird als wichtige Fähigkeit oft die Kreativität genannt. Begründet wird das mit dem Vorteil der Ideenfindung, dem Ausbrechen aus alltäglichen Denkmustern und somit dem Finden von effizienteren Lösungswegen.
Auch vor Beginn von Projekten kannst du so das Ziel, Risiken, Chancen und Rahmenbedingungen mit kreativen Methoden leichter festlegen.
Wie viele Kreativitätstechniken gibt es?
Es ist nicht möglich, alle Kreativitätstechniken anhand einer Zahl aufzuzählen. Dafür ist die Vielfalt der Methoden zu groß und verschieden. Außerdem wenden viele Menschen auch unbewusst Techniken zur Steigerung der Kreativität ein, diese sind oft nicht dokumentiert.
Wir haben für dich eine bunte Vielfalt der bekanntesten und beliebtesten Kreativitätstechniken zusammengesucht und stellen sie dir später vor.
Wie wende ich die Techniken an und werde kreativer?
Das wichtigste ist, dass du dich auf die Methode, die du gewählt hast, einlässt. Wenn du mit dem Gedanken “Das funktioniert sowieso nicht” ein Projekt beginnst, ist es schon zum Scheitern verurteilt. Mit Aussagen wie diesen bremst du dein Mindset und hältst dich davon ab, kreativ zu handeln und denken.
Hast du diesen ersten Schritt geschafft, geht es nun daran, die richtige Technik zu finden. Suche dir zuerst eine Methode, die du alleine durchführen kannst. Keine Sorge, wenn es dir am Anfang schwer fällt, das kommt mit der Zeit. Übung macht den Meister. 😉
Wenn du mit diversen Schritten deiner Methode nicht umgehen kannst, kannst du diese später auch umwandeln. Versuche zuerst aber, dich an die vorgegebenen Schritte zu halten, auch wenn das alles andere als kreativ klingen mag. Man benötigt einfach ein bisschen Zeit, um die jeweilige Technik kennenzulernen. Probiere dich auch gerne durch. Es ist mit Sicherheit für jeden die passende Kreativitätsmethode dabei!
Ach ja, wenn du ein kleiner Tagträumer oder eine Tagträumerin bist, haben wir auch noch tolle Nachrichten! Genau diese Art, den Gedanken freien Lauf zu lassen ist ein perfektes Beispiel für kreatives Denken. Warum also nicht Ideen oder anderes während dem Tagträumen aufschreiben, vielleicht findet sich so die ein oder andere geniale Idee. 🤔
Welche Kreativitätsmethoden gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen drei verschiedenen Kategorien unterschieden. Es gibt intuitive, diskursive und kombinierte Methoden.
- Intuitive Methoden: Techniken, die in diesen Bereich fallen, liefern dir oft in kurzer Zeit viele neue Ideen und Lösungen. Sie fokussieren sich vor allem auf die Aktivierung des Unbewussten, also auf Wissen und Lösungen, an die man im Normalfall nicht denkt. Intuitive Methoden werden außerdem in ruhige, laute und bewegte Techniken unterteilt.
- Diskursive Methoden: Bei diesen Methoden wird versucht, sich den Lösungen anhand von einzelnen, logisch ablaufenden Schritten zu nähern. Das Problem wird oft in kleine Teile zerlegt und danach analysiert.
- Kombimethoden: Bei diesen Methoden überschneiden sich intuitive und diskursive Elemente. Es entstehen Techniken, die beides enthalten.
So, nun wollen wir dich aber nicht länger auf die Folter spannen. Hier kommen sie, die Kreativitätstechniken.
Mindmapping
Mind-Maps wurden von dem britischen Autor und Trainer Anthony Buzan erfunden. Bei dieser Kreativitätstechnik fasst du deine Gedanken visuell in Form von einer Karte zusammen. So kannst du diese später auch in Zusammenhang mit anderen Begriffen setzen und so einen Überblick zu deinem Thema erhalten.
Eine Mind-Map kannst du ganz einfach in drei Schritten erstellen:
- Lege dein Thema oder deine Fragestellung fest.
- Sammle Schlüsselbegriffe, bzw. Begriffe die dir zu diesem Thema einfallen.
- Arbeite die Mind-Map aus, indem du die Begriffe in Beziehung setzt.
Unser Gehirn kann Farben und Bilder sehr gut verarbeiten. Deshalb ist es von Vorteil, auch Mind-Maps durch Bilder zu ergänzen und verschiedene Farben und Symbole einzubauen. Ähnliche Themenbereiche kannst du zum Beispiel in der gleichen Farbe niederschreiben. Dein Gehirn erkennt so auf den ersten Blick, was zusammengehört.
Besonders geeignet sind Mind-Maps für die Planung und Strukturierung von Wissen und Ideen oder um eine Übersicht von einem Thema zu erhalten. Sollte es sich allerdings um ein sehr komplexes Thema handeln, reichen Mind-Maps meist nicht aus. Hier sind zusätzlich oft Detailbeschreibungen notwendig, die das ganze Konzept zu kompliziert machen würden. Für einen ersten groben Überblick und zur Ideenfindung eignet sich diese Kreativitätstechnik allerdings perfekt.
Gerade in Zeiten von Home Office, Distance Learning und Co scheint Mind-Mapping in Teams meist angesichts der Distanz unmöglich zu sein. Wir haben für euch einige Online Mind-Mapping Tools herausgesucht, mit denen ihr trotz Distanz gemeinsam Mind-Maps erstellen könnt!
Viel Spaß beim Ausprobieren der Tools! 😉
Brainstorming
Beim Brainstorming wählst du zuerst ein Thema oder eine Fragestellung aus und sammelst dazu alle Gedanken, die dir einfallen. Diese Technik eignet sich sowohl für Einzelpersonen, als auch für Teams. Jeder kann seine Ideen in einer Diskussion beitragen. Es ist wichtig, dass kein Input ausgeschlossen wird. Danach werden alle Ideen sortiert und zugeordnet. Eventuell kannst du hier auch Prioritäten setzen, damit du einen Überblick über die vielversprechendsten Ideen behältst.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Ergebnisse und Ideen in Wellen kommen. Ein häufiger Fehler ist, dass viele Anwender nach den ersten Ideen das Brainstorming bereits beenden. Man sollte aber auf jeden Fall alle weiteren Wellen abwarten und sich mehr Zeit für diesen Ideenfindungsprozess zu nehmen. Erst ab etwa der 2. Welle arbeitet unser Gehirn allerdings so richtig kreativ. Wer also zu Früh aufhört, lässt sich vielleicht die besten und innovativsten Ideen entgehen.
Wenn Brainstorming in Gruppen angewendet wird, sollte außerdem beachtet werden, dass jedes Ergebnis erlaubt ist. Sollte ein Teilnehmer eine Idee eines anderen Teilnehmers stark kritisieren oder sogar ins Lächerliche ziehen, würde das den kreativen Prozess hemmen. Ein Moderator kann hier Abhilfe schaffen, da er oder sie immer einen Überblick über die Gruppe behält.
Wenn du mehr zu dieser Kreativitätstechnik wissen möchtest, schau doch bei unserem Blogartikel zum Thema Brainstorming vorbei. Hier zeigen wir dir genau, worauf du achten musst, welche Fehler du auf keinen Fall machen solltest und was es brauch, um mit dieser Methode effizient Ideen zu generieren.
Brainwriting
Brainwriting funktioniert ähnlich wie Brainstorming. Der Unterschied besteht allerdings in der Aufbereitung der Ideen. Anders als beim Brainstorming werden hier alle Ideen schriftlich niedergeschrieben. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält ein Blatt Papier und schreibt darauf seine Gedanken und Ideen zum Thema nieder. Etwa 5 Minuten später wird es dann an den Sitznachbar im Kreis weitergegeben.
Diese Kreativitätstechnik eignet sich vor allem auch dann, wenn ihr introvertierte Gruppenmitglieder habt. So kommen auch diejenigen zu Wort, die sich eventuell beim Brainstorming zurückhalten würden.
Brainswarming
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich auch bei dieser Technik um eine, die den bereits genannten sehr ähnlich ist. Brainswarming funktioniert sehr ähnlich wie Brainwriting. Auch hier wird probiert, die Dominanz der extrovertierten Teammitglieder zu bremsen, indem das Ideensammeln schriftlich stattfindet.
Hierfür schreibt jeder seine Ideen auf kleine Zettelchen, die im Anschluss auf einer großen Pinnwand zusammengefügt werden. So kann man Zusammenhänge visualisieren, ohne dass Ideen verloren gehen.
Brainwalking
Beim Brainwalking werden im Raum großflächig Flipcharts verteilt. Jedes Gruppenmitglied wird mit einem Stift ausgestattet und schon gehts los. Nun kann man fröhlich durch den Raum wandern, nachdenken und die Flipcharts mit den eigenen Ideen ergänzen.
Durch die Bewegung wird außerdem das Gehirn angeregt. Versuchs also auch mal mit einem Spaziergang, wenn du dabei bist, Ideen zu sammeln. Mehr zum Thema Spazierengehen findest du übrigens in unserem Blogartikel Spazieren gehen für Körper und Geist.
Gruppendiskussion (Diskussion 66)
Gruppendiskussionen funktionieren ähnlich wie die Brainstorming Methode. Allerdings wird diese Technik in Großgruppen angewendet. Dabei wird die große Gruppe wiederum in 6er Gruppen aufgeteilt, die dann 6 Minuten Zeit haben, um ihre Ideen zu sammeln. Als nächster Schritt teilen sich nun die Gruppen auf. Nun kommt jeweils ein Teilnehmer aus jeder Gruppe für eine neue Gruppendiskussion zusammen.
Das ganze kann natürlich auch immer in 3-7er Teams anstatt 6er Gruppen praktiziert werden. Wichtig ist, dass man offen für die Ideen der anderen bleibt. Abschließend erfolgt eine Gruppendiskussion mit allen Teilnehmern. Hier kann jede Kleingruppe ihre Ideen präsentieren und der kreative Prozess wird angeregt.
Relevanzbaumanalyse
Hier wird ein sogenannter Relevanzbaum für die Findung einer Lösung erstellt. Wichtig ist, dass die Gruppen hier nicht zu groß gewählt werden, da es sonst in Chaos enden könnte. Alle Teilnehmer*innen sollten außerdem mit dem Themengebiet vertraut sein.
Zuerst wird das Problem als der Baumstamm dargestellt. Dann wird dieses Problem analysiert und in verschiedene Informationen aufgesplittet und nach Wichtigkeit geordnet. Hieraus entstehen dann die “Äste” des Relevanzbaums. Je kleiner und feiner die Äste nach oben hin sind, desto detaillierter sind die hier enthaltenen Informationen. Achtung, wird es zu verzweigt, verliert man schnell den Überblick! Maximal vier Ebenen sind ein guter Richtwert.
Um nun die Lösung zu finden, wird zuerst für jedes Ästchen eine Teillösung gesucht, bis man schließlich beim Stamm angekommen ist. Bis dahin hat man durch das Erreichen der Teilziele meist schon das Problem aus dem Weg geräumt.
Kuchen Methode
Ganz nach dem Motto “Viele Köche verderben den Brei” setzt man diese Methode besser alleine um. Der Name leitet sich hier von der Technik ab, die an eine Zubereitung eines Kuchens erinnert. Bei den Zutaten handelt es sich hier um die Ideen, die du selber hast oder von anderen sammelst. Dann geht es ans Eingemachte und die Zubereitung beginnt.
Hierfür kommen alle Ideen in eine “Schüssel” indem du deine Gedanken auf einem Blatt Papier niederschreibst. Als nächsten Schritt lässt du den Teig etwas rasten und nutzt diese Zeit für einen kleinen Spaziergang, Sport oder was dir sonst so einfällt. Dein Unterbewusstsein wird sich in dieser Zeit aber weiter mit dem Thema beschäftigen.
So kannst du später eine fundierte Entscheidung treffen, da dir vielleicht unerwartete tolle Ideen, Perspektiven oder Lösungen einfallen. Du darfst aber nicht erwarten, dass du innerhalb einer halben Stunde zu einer Lösung kommst. Das kann schon einmal einige Tage dauern, denn gut Ding braucht Weile.
Farbenassoziationen
Bei dieser Kreativitätsmethode überlegst du dir für alle Farben die dir einfallen, eine Assoziation, die du mit diesen verbindest. Das können sowohl Dinge als auch Gefühle sein. Vor allem im Bereich Marketing und Werbung kannst du hiermit Punkten. Die Farben deines Produkts können nämlich so bei deinen Kundinnen und Kunden bestimmte Gefühle auslösen und du alleine hast es in der Hand. Natürlich reicht dieses farbliche Brainstorming alleine meist nicht aus, es ist aber eine tolle Ergänzung.
6 – 3 – 5 Methode
Bei dieser Kreativitätstechnik arbeiten 6 Teilnehmer zusammen, jeder schreibt jeweils 3 seiner Ideen auf. Anschließend werden die Zettel weitergereicht und jeder ergänzt die Idee, die er oder sie erhalten hat mit seinen eigenen Ideen. Diese Schritte werden 5 Mal wiederholt. Am Ende hat man wieder seinen eignen Zettel und kann ihn durch die neu erhaltenen Infos ergänzen und verbessern.
World Café
Diese Technik ist für Gruppen mit 15 Teilnehmer*innen bis hin zu mehreren Tausenden geeignet. Der Name stammt von der Kaffeehaus Atmosphäre, die diese Technik vermitteln soll. Dafür werden Tische in einem Raum aufgestellt. An jedem Tisch sitzen etwa 4-5 Personen. Auf den Tischen befindet sich eine beschreibbare Tischdecke und Stifte. Um die Atmosphäre so authentisch wie möglich zu gestalten, wird meist eine Verpflegung angeboten.
Nun wird das zu besprechende Thema oder Problem angesprochen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mithilfe von Fragen in eine konstruktive Kleingruppendiskussion gebracht. Dabei schreiben sie alle Ideen, die sie während dem Gespräch haben auf die Tischdecke. Nach etwa 15 – 30 Minuten wird gewechselt. In neuer Gruppenkonstellation wird nun der Vorgang wiederholt. Durch die gemütliche Stimmung, wirkt der Ideenfindungsprozess eher wie ein nettes Gespräch, wodurch es Teilnehmern oft leichter fällt, ihre Ideen beizutragen.
Ähnlich wie das World Café klingt das sogenannte Knowledge Café. Hier steht allerdings das Lernen, Wissensaustausch und Lehren im Vordergrund. Außerdem wird hier verstärkt moderiert, was beim World Café eingeschränkter der Fall ist.
Analogietechnik und Querdenker
Querdenker sind hier herzlich willkommen. Bei dieser Technik geht es darum, das Problem nicht logisch anzugehen, sondern Analogien zu finden. Versuche aus deinem Denkmuster auszubrechen. Am besten sucht man sich hierfür ein Detail oder einen Teil des Problems und sucht andere Assoziationen zu diesem Thema. Je absurder, desto besser Lass deinen Gedanken freien Lauf! Genau daraus kann sich nämlich die Lösung ergeben.
„Wenn eine IDEE nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.”
Albert Einstein
Design Thinking
Diese Kreativitätsmethode findet vor allem im Marketing und Projektmanagement ihren Platz. Auch hier geht es wie so oft darum, aus gewohnten Denkweisen auszubrechen. Genauer gesagt soll man sich hier in die Kund*innen hineinversetzen und aus deren Sicht denken. So kann man ein Bild des Kunden generieren und so das passende Produkt oder die passende Strategie entwickeln. Und mal ehrlich, wem von uns tut ein kleiner Perspektivenwechsel nicht gut?
Walt Disney Methode
Diese Kreativitätstechnik geht auf den Filmemacher schlechthin zurück. Der US-Filmproduzent Walt Disney überlegte sich die Methode, um seine Denkblockaden zu überwinden. Dabei gibt es drei Rollen, in die die Teilnehmer jeweils schlüpfen.
- Der Träumer: Dieser Typ denk chaotisch und lässt sich nicht durch Regeln einschränken. Ganz nach dem Motto “Greif nach den Sternen” überlegt er sich Ideen, auch wenn sie nicht umsetzbar klingen.
- Der Realist: Dieser Typ versucht durch logische Einschätzung die Ideen des Träumers umzusetzen. Wichtig sind hier das Wie und Was.
- Der Kritiker: Dieser Typ stellt anschließend Fragen, die das Ergebnis verbessern sollen. Wichtig ist, dass es sich dabei um konstruktive Fragen handeln soll.
Danach wird der Prozess wiederholt, indem das erarbeitete Ergebnis wieder an den Träumer weitergegeben wird.
ABC Technik
Diese Methode ist vor allem dann die Richtige, wenn du möglichst viele Ideen sammeln möchtest. Dafür nimmst du dir ein Blatt und schreibst darauf das Alphabet von A bis Z auf. Nun wird passend zu der Problem- oder Themenstellung zu jedem Buchstaben ein Begriff aufgeschrieben. Je mehr Buchstaben du befüllt hast, desto besser. So kannst du zu der ein oder anderen kreativen und einzigartigen Idee kommen.
Gerade zu Beginn bei der Ideenfindung ist diese Kreativitätstechnik besonders effektiv. Wenn du diese Methode in Gruppen anwendest, kann später jeder Teilnehmer seine Ideen vorstellen und zur Diskussion bereitstellen.
De Bono Hüte
Bei dieser Kreativitätstechnik schlüpfen die Anwenderinnen und Anwender in verschieden Rollen, oder besser gesagt unter verschiedene Hüte. Der Psychologe Edward de Bono entwickelte sechs Denkhüte in sechs verschiedenen Farben, die sechs verschiedene Perspektiven und Denkweisen abdecken.
Um ein Problem zu lösen, wird dieses zuerst vorgestellt. Anschließend wird jedem Teilnehmer ein Denkhut zugewiesen. Nun muss versucht werden, anhand der zugeteilten Rolle an das Problem heranzugehen und einen Lösungsansatz zu finden. Wichtig ist, dass jeder der farbigen Denkhüte vergeben ist.
Das sind die sechs bunten Denkhüte:
- Weiß: Der weiße Hut ist für das analytische Denken. In dieser Rolle beschäftigt man sich vor allem mit den Fakten, Daten und Zahlen. Objektivität statt subjektivem Denken!
- Rot: Dieser Denkhut symbolisiert das emotionale Denken. Er ist also quasi das Pendant zum weißen Hut. Sammle deine positiven und negativen Gefühle zu der Problemstellung!
- Schwarz: Unter dem schwarzen Hut versteckt sich ein waschechter Kritiker. Hinterfrage das Problem kritisch und versuche objektiv auch die Risiken hervorzuheben. Wie immer bei Kritik sollte darauf geachtet werden, dass sie konstruktiv ist.
- Gelb: Dieser Hut ist der Gegensatz zum Kritiker. Du bist ein Optimist und versuchst aktiv die Chancen hervorzuheben. Achte aber darauf, dass diese trotz allem realistisch sind.
- Grün: Der grüne Hut repräsentiert die kreativen Köpfchen. Ideenreichtum kann auch einmal über den Realismus hinaus gehen. Sammle einfach alles, was dir einfällt, trau dich auch zu träumen!
- Blau: Ganz im Gegensatz zum chaotischen Kreativen handelt der oder die Trägerin des blauen Huts ordentlich. Gedanken und Ideen werden analysiert und in eine strukturierte Form gebracht, sodass man einen guten Überblick behalten kann.
Diese kreative Technik regt die Teilnehmer also dazu an, in eine Rolle zu schlüpfen, auch wenn sie nicht dem tatsächlichen Charakter entspricht. So lernst du, Probleme von einer anderen Sichtweise zu sehen.
Übrigens kannst du die Methode auch alleine anwenden. Setze dir dazu nacheinander einen anderen Denkhut auf und betrachte dein Problem. Versuche dabei auch, dass du hier Argumente ohne Einfluss der anderen Hüte sammelst.
Advocatus Diaboli
Bei dieser Technik wird zu deutsch ein sogenannter “Anwalt des Teufels” ausgewählt. Dieser nimmt bei jedem Argument die Position des Kritikers ein und versucht Gegenargumente zu liefern. So gelingt es dir, deine Ideen oder Lösungen kritisch zu hinterfragen oder Probleme aufzuzeigen.
In der Rhetorik wird es außerdem oft verwendet, um für Gegenargumente gewappnet zu sein.
Osborn Methode
Diese Technik der Ideenweiterentwicklung hat der Werbefachmann Alexander Osborn entwickelt. Dabei wird ein Fragebogen mit neun Komplexen angewendet, um durch diese Fragen neue Lösungsansätze zu erhalten. Du kannst diese Technik vor allem auch für die Weiterentwicklung von schon bestehenden Ideen verwenden.
Zuerst solltest du dein Problem formulieren. Danach geht es an die Analyse mit Hilfe dieser Fragen:
- Andere Verwendung? Gibt es eine andere Art der Verwendung?
- Anpassen? Kann mein Produkt oder meine Idee angepasst werden? Gibt es in der Vergangenheit ähnliche Probleme? Kann ich von früher etwas übernehmen?
- Verändern? Kann man etwas ändern? Was kann ich ändern?
- Vergrößern? Kann ich etwas hinzufügen und es so besser machen?
- Verkleinern? Kann ich etwas vereinfachen?
- Ersetzen? Gibt es Details, die man austauschen kann? Was ist überflüssig und kann ersetzt werden?
- Umordnen? Kann ich an der Reihenfolge oder Struktur etwas ändern und so verbessern?
- Umkehren? Kann man einen Prozess umkehren und ihn effizienter machen?
- Kombinieren? Was kann ich kombinieren?
Eine detailliertere Version ist die Osborn Checkliste, bei der es noch mehr Fragen gibt.
Scamper
Diese Kreativitätstechnik verwendet wie die Osborn Technik eine Checkliste. Hier stehen die einzelnen Buchstaben für verschiedene Aufforderungen.
- Substitute: Welche Details oder Punkte können ersetzt werden?
- Combine: Welche Schritte oder Ideen kann ich kombinieren?
- Adapt: Wo kann ich meine Idee adaptieren, verändern oder ergänzen?
- Modify / Magnify: Kann ich Details modifizieren?
- Put to another use: Welche Verwendung gibt es noch für meine Idee?
- Elimate / Minify: Was kann ich vereinfachen oder entfernen?
- Reverse: Kann ich eine entgegengesetzte Reihenfolge anwenden?
So kannst du deine Ideen anhand der Fragen überarbeiten und verbessern.
Kopfstand
Keine Sorge, du muss für diese Technik kein Akrobatik Ass sein. 😉 Du stellst hier deinen gesamten Gedanken auf den Kopf. Suche nach Vorschlagen für Gegenargumente. Wie musst du handeln, damit du das genaue Gegenteil erhältst? Diese Art und Weise zu denken fördert den kreativen Prozess der Ideenfindung. Durch das auf den Kopf stellen fallen den Anwendern oft ungewöhnlichere Ideen, Perspektiven und Lösungsansätze ein, die durch normales Brainstorming außen vorbleiben.
Morphologischer Kasten
Für die Anwendung des morphologischen Kastens solltest du dir eine Tabelle zum Visualisieren erstellen. Danach gehst du Schrittweise vor, um dein Problem zu lösen.
- Schritt 1: Betrachte dein Problem genauer! Was möchtest du lösen oder welche Idee möchtest du bearbeiten? Ein Beispiel könnte sein: “Wie sollte unser Produkt XY aussehen und welche Eigenschaften sollte es besitzen?”
- Schritt 2: Hier zerlegst du dein Problem oder deine Idee in kleine Elemente, Parameter und Details. Beispiele hier sind Material, Form etc. Diese trägst du nun in die erste Spalte deiner Tabelle ein.
- Schritt 3: Nun überlegst du dir für jeden einzelnen Parameter eine Ausprägung. Am Beispiel des Materials wäre das Holz, Metall, Plastik etc. Diese Ausprägungen fügst du nun als neue Spalten in deine Tabelle ein. Du kannst sie mit Ausprägung 1, 2, 3 und so weiter benennen.
- Schritt 4: Nun kannst du die verschiedenen Ausprägungen der Parameter kombinieren und so neue Lösungsansätze, Produkte entwickeln oder auch Ideen verbessern. Die einzelnen, denkbaren Kombinationen werden mit Strichen verbunden.
- Schritt 5: Nun können alle Beteiligten abstimmen, welche Ideen sie favorisieren. Diese werden anschließend weitergehend analysiert. Dazu kannst du andere Methoden als Hilfe heranziehen!
Falls dir diese Technik zu Beginn etwas schwerer fällt, keine Sorge. Wir haben noch ein paar Tipps für dich! Die Parameter sollten immer unabhängig voneinander sein, sodass man diese auch unabhängig kombinieren kann. Irrelevante Parameter verkomplizieren den Prozess! Nimm dir Zeit, die richtigen Parameter zu finden. Wenn du dich stresst, führt das auch zu einem verschlechtertem Ergebnis.
Was wäre wenn – Technik
Diese Methode stammt, wie die Osborn Methode, ebenfalls von Alexander Osborn. Hier kannst du deinen Träumen freien Lauf lassen. Was wäre, wenn die Bedingungen in diesem Moment anders wären? Versuche dich nicht von Regeln und rechtlichen Situationen einschränken zu lassen. Durch diese Gedankenreisen kann sich die ein oder andere Idee ergeben, die du abgeändert auch verwenden kannst. Also worauf wartest du noch? Fang an zu Träumen!
Lernen aus der Vergangenheit
Aus den eigenen Fehlern lernen. Diese Aussage kennt wahrscheinlich jeder von uns. Aber auch als Kreativitätstechnik kann man diese anwenden. Stehst du vor einem Problem, versuchst du zurückzudenken, wie dieses in der Vergangenheit vielleicht schon einmal gelöst wurde. Das Ziel ist es nicht, diesen Lösungsansatz zu kopieren, sondern die Vor- und Nachteile herauszufinden oder sich inspirieren zu lassen.
Du kannst die vergangenen Lösungswege verbessern, anpassen oder vielleicht sogar ganz ausschließen. Die Denkanstöße sollen einfach deine Kreativität steigern, falls du mal Ideenlos bist.
“Ja und” statt “Ja aber”
Diese Technik ist wieder besonders für Gruppen geeignet. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich in einem Kreis auf. Der Moderator gibt die Problemstellung bekannt. Nun erklärt jeder nach der Reihe seine Idee mit einem kleinen Haken. Jedes Mal, wenn eine neue Person an der Reihe ist, beginnt er oder sie mit “Ja, aber…”
Nach der ersten Runde gibt es eine kleine Zwischendiskussion. Dann startet auch schon die nächste Runde. Sie funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Der einzige Unterschied ist der Beginn. “Ja, aber…” wird zu “Ja und…” Du wirst sehen wie viel diese kleine Änderung an der Denkweise der Teilnehmer ändern kann. Außerdem können Ideen so weiterentwickelt, verbessert und aufgebaut werden.
Es entstehen so gemeinsame Ideen, ohne durch Kritik oder andere Personen gebremst zu werden. Jeder darf seine Idee aussprechen und soll etwas beisteuern. Im Anschluss können alle relevanten Ideen noch einmal analysiert und durchbesprochen werden.
Collective Notebook
Die Collective Notebook Methode ist eine Kreativitätsmethode die auf der Brainwriting Technik aufbaut. Im Unterschied dazu sammelst du die Ideen allerdings langfristig und nicht nur im Moment. Alles was du brauchst ist ein Notizbuch (das kann natürlich auch online sein), in das du deine Gedanken und Ideen zusammenfasst.
So kannst du immer auf deine Ideen zurückgreifen, sie in späteren Situationen oder bei später auftretenden Problemen anwenden. Wenn du die Methode nur für ein bestimmtes Thema verwenden möchtest, macht es Sinn, die Ideenfindung auf einige Wochen zu beschränken. Ansonsten kannst du auch einfach ein Ideenbuch für all deine aufkommenden Ideen über die Jahre sammeln. Vielleicht ist ja die ein oder andere geniale Idee dabei, die du ein paar Jahre später verwenden kannst!
Bisoziation
Der Begriff Bisoziation gilt als einer der Grundbegriffe in der Kreativitätsforschung. Der Ausdruck steht für den Vorgang, bei dem Bilder und Begriffe miteinander verknüpft werden. Dabei müssen diese keinen Zusammenhang besitzen.
Diese Kreativitätstechnik fördert die Ideenfindung und bringt dich dazu, Dinge zu verbinden und erkennen, die auf normalen Wege nicht offensichtlich wären. Außerdem kann sie Verständnis für Zusammenhänge fördern.
Besonders bei konkreten, strukturierten Problemen oder technischen Problemstellungen kannst du diese Methode ausprobieren.
Der Ablauf ist wie folgt:
- Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird das Problem präsentiert.
- Das Problem wird eingegrenzt und eine Ausgangsfrage wird erstellt.
- Nun werden passende oder auch nicht passende Bilder herausgesucht und allen Beteiligten vorgeführt. Jeder schreibt sich in dieser Assoziationsphase dazu seine Gedanken auf.
- Die Notizen werden gesammelt und ausgetauscht.
- Anschließend arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Analogien zwischen der Ausgangsfrage, den Ergebnissen und den Erkenntnissen der dritten Phase heraus.
- Nun werden auch die Notizen dazu gesammelt und ausgetauscht.
- Es folgt nun eine Diskussion zur Ideenbewertung.
Die Technik fordert dich dazu auf, die gewöhnlichen Denkpfade zu verlassen. So gelangst du zu kreativen und einzigartigen Lösungsansätzen.
Reizwortanalyse
Diese Kreativitätstechnik wird auch als Zufallswort-Technik bezeichnet. Dabei wird ein einfaches Reizwort gewählt. Dieses hat mit der Idee oder dem Problem nichts zu tun. Achte darauf, dass du ein einfaches Wort wählst. Komplexe Begriffe machen diese Technik schwer oder oft unmöglich.
Wenn du ein zufälliges Reizwort aus einem Buch, der Zeitung oder aus dem Internet gewählt hast, geht es auch schon los. Achtung das Reizwort sollte ein Nomen sein. Schreibe dir nun etwa 5 Merkmale für dein Hauptwort auf. Das können Begriffe wie fest, hart, fleckig etc. sein.
Nun denkst du wieder zurück an dein Problem. Versuche mit jedem deiner Merkmale eine Verbindung zu deinem Problem oder deiner Idee herzustellen. Ist dein Thema zum Beispiel ein Teebecher, so kannst nun versuchen, die Merkmale fest, hart, fleckig hier zu verbinden. Also vielleicht ein Teebecher mit Fleckenmuster.
Wenn du alle Merkmale verbunden hast, kannst du ein neues Reizwort auswählen. Für jedes Reizwort solltest du dir in etwa 10 Minuten Zeit nehmen. Den Vorgang kannst du zwei bis drei Mal wiederholen.
Du wirst staunen, auf welch kreative Ideen dein Köpfchen so kommen wird! 😉
Weitere Tipps und Tricks, wie du deine Kreativität steigern kannst
Um den Kreativitätsprozess anzukurbeln gibt es neben den Kreativitätstechniken auch andere Helferlein, die deinem Gehirn wieder neue Energie liefern.
- Spazieren gehen an der frischen Luft: Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kopf einfach keine Energie hat und die Ideen ausbleiben hilft ein Spaziergang an der frischen Luft. Du wirst sehen, nach nur 15 – 20 Minuten fühlst du dich frischer und freier! Danach hast du wieder genug Energie, um die Kreativitätstechniken effizient anzuwenden. Mehr zum Thema Spazieren findest du in unserem Blogbeitrag “Spazierengehen: Bewegung ist gesund für Körper und Geist“.
- Kneten: Lass dein inneres Kind frei. Mag vielleicht für den ein oder anderen etwas befremdlich klingen, hilft aber! Kauf dir ein bisschen Knete, oder mach sie dir einfach selbst und knete los! Alternativ kannst du auch einen Stressball oder einen, mit Reiskörnern gefüllten Luftballon verwenden. Diese Bewegung löst Stress und hilft dir, wieder aktiver zu denken. Außerdem fördert es die Konzentration, was für das Anwenden der Kreativitätstechniken nur von Vorteil ist!
- Bewegung: Hast du schon einmal probiert, beim Nachdenken zu gehen? Das muss nicht weit sein. Du kannst ganz einfach in deinem Zimmer herumspazieren. Die Eindrücke, die du dabei erhältst und die Bewegung regen ein Gehirn und somit deine Kreativität an.
- Wasser trinken: So mancher verdreht jetzt die Augen und denkt, dass er das ja schon oft genug gehört habe. Allerdings sollte man nicht vergessen, wie wichtig Wasser für unseren Körper ist. Wichtig ist dabei, dass es sich auch wirklich um Wasser oder ungesüßten Tee und nicht um Softdrinks und Co handeln sollte. Also, heute schon genug getrunken? 💧
No-Go’s
Es gibt nicht nur Tricks, die deine Kreativität fördern, auch Hemmer solltest du kennen und vermeiden können.
- Pauschalkritik: Die Aussage “Das funktioniert sowieso nicht” solltest du ab jetzt aus deinem Repertoire streichen. Durch Aussagen wie diese kannst du dein Unterbewusstsein so weit beeinflussen, dass dein Kreativitätsprozess gehemmt wird. Gehst du mit dieser Einstellung an ein Problem heran und du findest keine Lösung, würde dein Gehirn sich das merken und deine Einstellung zu der Technik, die du angewendet hast, wäre eine negative. Die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Technik also wieder ausprobieren wirst sinkt somit stark. Und das, obwohl sie dir vielleicht mit einer anderen Einstellung die Lösung schlechthin präsentiert hätte. Vergiss also nie auf ein positives Mindset! 😊
- Traditionen: Etwas zu tun nur weil “es eh schon immer so gemacht wurde” ist meist ein extremer Hemmer für neue, innovative Ideen. Sei offen für neues und versuche auch Ideen von anderen objektiv zu betrachten. Nur weil etwas immer schon so gemacht wurde, heißt das meist nicht, dass es auch der richtige und beste Weg ist.
- Übertreibung: Das ist unmöglich. Aussagen wie diese kennt wahrscheinlich jeder von uns. Meist führen sie dazu, uns zu demotivieren. Gerade noch eine tolle neue Idee und schon wurde sie zunichte gemacht. Bleib dran! Vieles das zu Beginn unmöglich scheint, ist doch machbar! Denke einfach mal zurück, an den ersten Menschen auf dem Mond. Wie oft wird man hier davor wohl gesagt haben “Das wird nicht funktionieren” 😉
- Mach dich nicht kleiner als du bist! Steh zu deinen Ideen. Wichtig ist natürlich, dass du offen für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge bist. Lass dir aber nie den Mut nehmen, die Dinge auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen oder nach den Sternen zu greifen.
Wir wünschen dir viel Spaß, beim Ausprobieren der Kreativitätstechniken! 😊