NEVEREST Brainstorming
Verfasst von: Teresa Kreizinger
Aktualisiert am: 20.02.2023
Verfasst am: 08.04.2021
Lesezeit: Min.

Brainstorming

Brainstorming – von dieser Kreativitätsmethode hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Allerdings steckt hinter diesem bekannten Begriff mehr, als viele vermuten. Aber wie funktioniert sie genau, wie wendet man sie richtig an und welche Methoden gibt es? In diesem Blogartikel findest du alles, was du brauchst, um effektives Brainstorming zu betreiben und das Beste aus der Technik herauszuholen.

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Wie ist Brainstorming entstanden?

Brainstorming ist wohl der Klassiker unter den Kreativitätstechniken, die bestimmt fast jeder kennt. Wie aber ist sie allerdings entstanden? Die Technik wurde von dem Werbefachmann Alex F. Osborn und dem Management-Theoretiker Charles Hutchison Clark entwickelt. Der Grund: Nach hunderten Meetings der Werbeagentur von Alex Osborn, bei denen es an allen Ecken und Enden an Kreativität mangelte, hatten sie genug. Immerhin sollte man meinen, dass gerade in einer Werbeagentur Kreativität nicht zu kurz kommen dürfte.

Der Meinung waren auch Osborn und Clark. Abgeleitet von der Idee beziehungsweise dem indischen Mantra, das Gehirn zu verwenden, um ein Problem zu stürmen (using the brain to storm a problem), entwickelten sie das Brainstorming. Zu Deutsch wird die Technik auch mit den Begriffen „Kopfsalat“, „Denkrunde“ und „Ideenfindung“ gleichgesetzt.

NEVEREST Brainstorming Gruppe sitzt am Boden und arbeitet Ideen aus

Was ist Brainstorming?

Beim klassischen Brainstorming sammeln mehrere Personen einer Gruppe Lösungsalternativen beziehungsweise Ideen anhand bestimmter Regeln. Sprich eine Gruppe setzt sich zusammen und lässt ihren Gedanken freien Lauf, um somit auf innovative, neue und kreative Ideen kommt. Als Anzahl der Teilnehmer sind etwa 5-8 Personen ideal, da so der Ideenfluss am idealsten ist. Klingt einfach? Naja, ein paar Dinge solltest du auf jeden Fall beachten!

Effizientes Brainstorming erfolgt immer in zwei Phasen:

  • Die Ideenfindung: In der ersten Phase, die zwischen 30 und 45 Minuten dauern sollte, findet der eigentliche Prozess des Brainstormings statt. Hier werden in dem Zeitraum alle Ideen und Gedanken der Teilnehmer gesammelt. Wichtig ist, dass vier Grundregeln beachtet werden, die wir dir nachher noch genauer vorstellen werden.
  • Die Ideensortierung und -bewertung: Diese Phase dauert 30 bis 60 Minuten. Nun werden die davor gesammelten Ideen und Lösungsansätze geordnet. Analysieren, filtern, bewerten und sortieren sind nun an der Reihe. Es darf mit konstruktiver Kritik an den Ideen gefeilt werden. Wichtig ist aber, dass zwar die Ideen nun bewertet werden können, nicht aber die Person, die sie vorgeschlagen hat. Amm Ende soll dabei eine Liste mit den vielversprechendsten Ideen herauskommen.

Um diese Phasen im Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, einen Moderator für die Brainstorming Session zu organisieren. Dieser sollte zwar mit dem Thema vertraut sein (zumindest über Grundkenntnisse verfügen), aber nicht in die Situation involviert sein. Würde man einen Mitarbeiter wählen, hat dieser ja vielleicht Präferenzen, wie der Prozess ausgehen könnte und kann diesen dahingehend beeinflussen.

Tipps und Tricks, wie du als Moderator beim Brainstorming immer den Überblick behältst, bekommst du später in diesem Blog noch von uns!

Brainstorming Methoden

Brainstorming wird oft mit verschiedenen anderen Kreativitätstechniken kombiniert, um so verschiedene Methoden zu kreieren. Je nach Thema und Anlass kannst du so also das Beste aus deiner Brainstorming Session herausholen!

Hemmingway-Notizbuch

Brainstorming mit Notizbuch. Gerade kreative Ideen entstehen oft nicht innerhalb von wenigen Minuten, sondern brauchen Zeit. Bei dieser Brainstorming Methode, hast du immer ein Notizbuch und Stift dabei. Kommt dir eine tolle Idee oder Lösung in den Sinn, hast du immer alles parat, um sie aufzuschreiben.

Natürlich kannst du dieses Notizbuch auch so gestalten, dass jeder Teilnehmer ein paar Wochen Zeit hat, alle Ideen zu sammeln und anschließend diese dann im Team zu besprechen.

Pinnwandkarte

Diese Methode des Brainstormings wird besonders häufig angewendet. Alle Ideen und Lösungen werden hierbei an eine Pinnwand gepinnt und visualisiert. Mithilfe von Fragen, Umkehrmethoden und der Konjunktivmethode kannst du hier die Technik außerdem weiter in Gang bringen.

NEVEREST Brainstorming Pinnwand Klebezettel

Fragetechnik

Mit gezielten W-Fragewörtern kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (hoffentlich) schneller an ihr Ziel. Der Moderator oder die Moderatorin fragt dabei gezielt mit Hilfe von „Wer, Wie, Was, Wo, Warum, Wann, Woher“ gezielt nach Lösungen für Problemstellungen.

Beispiele sind: Wo kann man XY einsetzen? Warum sollte man XY einsetzen? Wer sollte XY einsetzen? Wie sollte man XY einsetzen? So ist es einfacher, konkrete Ziele und Lösungen zu erreichen und die Ideenfindung anzukurbeln.

Die Konjunktiv-Methode

Lass deinen Träumen freien Lauf. Was wäre wenn? Wie müsste XY sein, damit dieses Szenario eintritt? Was müsste geschehen, damit XY funktionieren würde? Keine Grenzen zu setzen und einfach drauflos zu denken ist eine tolle Methode, um den Brainstorming Prozess anzuregen. Und wer weiß, vielleicht wird ja sogar das scheinbar Unmögliche möglich!

Die Umkehr-Methode

Versetze dich in das Gegenteil der gewünschten Situation hinein. Statt: Was sollte unser Produkt können? stellst du dir die Frage: Was sollte unser Produkt NICHT können? So werden wichtige Punkte vielleicht sogar erst sichtbar, die für die Lösung oder Idee wichtig sind.

NEVEREST Brainstormin 5 Personen arbeiten an Ideen und Lösungen

Außerdem sollte man auch das „Warum“ hier nie vergessen! Stelle dir also nicht nur die Gegenfrage, was dein Produkt nicht können sollte, sondern auch warum. Warum würde es deine Kunden stören? Würde es zu viel Zeit, Geld etc. beanspruchen? So entstehen oft kreativere Ideen als man denken würde.

Die Disney Methode

Bei dieser Methode werden auch neue Ideen gesammelt, allerdings versetzen sich die Brainstormer in verschiedene Charaktere und versuchen, die Idee von dieser Sichtweise zu betrachten.

Dabei gibt es die Rolle des Träumers, den Realist und den Kritiker. Der eine lebt in den Wolken und sammelt alle Ideen, mögen sie auch absurd und unrealistisch klingen. Ganz nach dem Motto: Geht nicht gibt’s nicht. Der Realist sieht die Dinge naja, wie sollte es anders sein, realistisch. Neutrales Denken, Umsetzbarkeit, Kosten all das wird in dieser Rolle bedacht. Der dritte Denktyp ist der Kritiker. Dieser befasst sich mit Worst Case Szenarien. Was könnte schief gehen, wo liegen etwaige Schwachstellen und wo kann ich konstruktiv Kritik geben.

Die Disney Methode ist übrigens als eigene Kreativitätstechnik anzusehen. Allerdings kann sie, wie bereits beschrieben, beim Brainstorming Prozess nützlich sein, um neue Ideen zu entwickeln.

De Bono Hüte

Wie die Disney Methode sind auch die De Bono Hüte eine eigene Kreativitätstechnik. Bei dieser gibt es sechs Denkhüte in verschiedenen Farben. Jede dieser Farben steht für eine andere Denkweise, die derjenige, der den jeweiligen Hut trägt, auch auf das Problem, die Idee oder den Lösungsansatz anwenden sollte. Das regt in der Brainstorming Session dazu an, Ideen von anderen Blickwinkeln zu betrachten und so neue Lösungen zu entwickeln.

  • Weiß: Analytisches Denken
  • Schwarz: Kritisches Denken
  • Rot: Emotionales Denken
  • Grün: Kreatives Denken
  • Blau: Strukturiertes, ordentliches Denken
  • Gelb: Optimistisches Denken
Kreativitätstechnik de Bono Hüte Denkhüte Denktyp

Wenn du mehr über die 6 Hüte von De Bono erfahren möchtest, schau gerne in unserem Blogartikel Kreativitätstechniken vorbei!

Das waren nun einige Methoden, wie du Brainstorming anwenden kannst oder dieses auch verbesserst. Natürlich musst du keine der Techniken verwenden, für Abwechslung sorgen sie allerdings allemal. Vor allem, wenn häufige Brainstorming Sessions anstehen sind die Teilnehmer nicht mehr so motiviert wie zu Beginn. So bringst du frischen Wind in den Kopf und in die Session! 😉

Die 4 Brainstorming Grundregeln

Wie bereits erwähnt, gibt es beim Brainstorming einige Grundregeln, die beachtet werden sollten, um das bestmögliche aus der Situation herauszuholen. Werden diese nicht beachtet, kann es schon mal passieren, dass man durch den Prozess genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich wollte und noch dazu vielleicht sogar Streit oder Uneinigkeiten unter den Teilnehmern auslöst.

brainstorming_ideen_postit_notizen_gruppe_mitglieder
  • 1. Regel: Lass deinen Ideen freien Lauf. Es gibt keine schlechten Ideen. Hier darfst du einfach träumen und drauf losdenken. Lass dich auch von den Ideen der anderen inspirieren und entwickle sie weiter. Versuch auch mal quer zu denken. Was passiert, wenn du das Problem von einer komplett anderen Sichtweise betrachtest? Trau dich deine Ideen uns Denkansätze mit den anderen zu teilen. Du wirst staunen, welches Potenzial sich in so manchen von deinen Ideen versteckt.
  • 2. Regel: Quantität vor Qualität. Es geht zu Beginn nicht darum, nur realistische und realisierbare Konzepte zu entwickeln, sondern eine möglichst große Zahl an Ideen und Lösungswegen zu sammeln. Ein stetiger Ideenfluss ist das A und O dieser Technik. So ist die Kreativität stets vorhanden. Jedem Teilnehmer sollte bewusst gemacht werden, dass die Ideen von allen aufgenommen werden.
  • 3. Regel: Kritik ist nicht erlaubt. Diskussionen und kritische Bemerkungen stören den kreativen Prozess. Wenn ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin ständig Kritik von anderen erfährt, wird er oder sie sich auch nicht mehr zu Wort melden. Dabei können aber tolle Ansichten verloren gehen. Wer weiß, vielleicht hätte genau die Idee, die man sich nicht mehr traut auszusprechen, für den großen Durchbruch gesorgt. Und selbst wenn die Idee der anderen auf den ersten Blick unrealistisch oder unkreativ wirken mag, so ist sie doch für den Gesamtprozess unglaublich wichtig.
  • 4. Regel: Führe ein Protokoll. Alle Ideen sollten sofort von der oder dem Moderator*in niedergeschrieben werden. Besonders dafür geeignet sind Whiteboards, Flip Charts, Tafeln oder Pinnwände mit Post-its. Wichtig ist, dass wirklich alles protokolliert wird. Werden nämlich Ideen ignoriert und nicht aufgenommen, hat das eine demotivierende Wirkung auf den, der diese Idee hatte. Der Moderator, der die Ideen aufschreibt, sollte außerdem darauf achten, sich mit eigenen Ideen zurückzuhalten. Aber dazu später mehr!

Wenn du diese Grundsätze des Brainstormings immer im Kopf behältst, kann ja fast schon nichts mehr schief gehen! 😉

Tipps für deine Brainstorming Session

So, nun weißt du zwar schon, was Brainstorming ist und was man beachten sollte. Allerdings ist es damit noch nicht ganz getan. Damit es ein effizientes und effektives Brainstorming wird, gibt es noch ein paar Dinge, man vor einer Session vorbereiten sollte. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel der/die Moderator*in, wenn einer/eine vorhanden ist, oder der/die Organisator*in.

NEVERST Brainstorming großes Team arbeitet mit Moderatorin an Ideen und sitzt dabei an einem Tisch

Das sollte beachtet werden:

  • Wie viele Teilnehmer gibt es?
    Zu viele Teilnehmer können für manche vielleicht einschüchternd wirken oder allgemein das Ideen finden einschränken. Bei zu wenigen Teilnehmern kann dafür ein Mangel an Ideen entstehen. Wenn es um Ideen oder Lösungen zu einem bestimmten Projekt geht, sollten aber trotzdem alle Beteiligten mit einbezogen werden.
  • Wer ist in der Gruppe besonders dominant bzw. könnte dominant werden?
    Stichwort Gruppendynamik. Es stimmt zwar, dass diese Teilnehmer oft besonders motiviert sind und viel zum Thema beitragen wollen, allerdings kann es so auch schnell dazu kommen, dass diese oft anderen die Chance nehmen sich einzubringen. Je mehr man davor schon über die Gruppe und deren Teilnehmer*innen weiß, desto besser. Bei sehr dominanten Personen kann eventuell ein Gespräch im Vorhinein nützlich sein. Man kann sich aber auch Ideen überlegen, um schüchterne Anwesende mehr in das Geschehen einzubinden und dominante Meinungsführer ein wenig einzubremsen.
  • Wie ist die Gruppe allgemein aufgebaut?
    Sitzen hier Führungskräfte mit den Mitarbeitern zusammen, sind es Personen aus dem gleichen Arbeitsumfeld, welche Kulturen, Nationalitäten und Sprachen sind vorhanden? All das sollte beachtet werden.
    In jeder Gruppe wird es extrovertierte und introvertierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben. Förderlich für den kreativen Prozess ist hier eine ausgewogene Dynamik. Außerdem sollte immer sichergestellt werden, dass alle Anwesenden sich von Hierarchien nicht einschüchtern lassen. Es ist wichtig, immer zu kommunizieren, dass dies ein sicherer Ort ist, an dem alle Ideen und Meinungen Platz haben. Alles, was hier kommuniziert wird, darf außerhalb des Brainstormings nicht zu gegenseitiger Kritik, Missgunst oder anderem führen.
  • Inwieweit sind die Teilnehmer*innen Expert*innen auf dem Gebiet?
    Beachte, dass es ausschlaggebend ist, ob die Anwesenden Expertise in dem zu beredenden Thema besitzen. Diesen fällt es augenscheinlich leichter, Ideen zu sammeln und ihr Wissen weiterzugeben. Allerdings ist bei vielen Problemstellungen genau das nicht gefragt, da die Ideen zu komplex und unverständlich werden. Ein Laie hingegen versucht, das Problem so einfach und verständlich wie möglich zu lösen. Eine Kombination aus Experten und Laien ermöglicht die innovativsten und wertvollsten Ideen.
    Soll zum Beispiel ein Produkt auf den Markt gebracht werden, sind hier vor allem auch die Ideen der Laien gefragt. Denn ein Kunde weist oft genauso wenig Fachwissen auf. So müssen die Ideen und Lösungen daran angepasst werden, um möglichst einfach verständlich zu sein. Immerhin wirst du auch nicht bei einem Kind mit dem komplexen Herstellungsprozess eines Spielzeugs werben, wenn du ihm dieses schmackhaft machen möchtest. 😉
  • Visualisieren der Ideen
    Es bietet sich an, die gesammelten Vorschläge sichtbar zu visualisieren, sodass diese weitere Ideen stimulieren können. Dieser Vorgang kann z.B. als Mindmap oder auf einer Pinnwand passieren. Außerdem sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusätzlich ihre Ideen mit notieren. So werden diese nicht vergessen, während andere Ideen diskutiert werden.

All das solltest du also vor einer Brainstorming Session beachten, um auch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen und nicht lediglich Arbeitszeit zu verschwenden. Gar nicht so wenig, oder? Genau aus diesem Grund, werden oft Moderatoren ins Boot geholt, die hier den Überblick behalten.

Moderation für eine Brainstorming Session

Wie du nun bereits gehört hast, gibt es vieles, was beim Brainstorming beachtet werden sollte. Das wissen allerdings nur wenige. Meist wird Brainstorming als einfache Technik gesehen, die spontan erledigt werden kann und keine Vorbereitung benötigt. Nun ja, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zumindest nicht allzu viel vorbereiten müssen wird oft ein Moderator oder eine Moderatorin hinzugezogen.

ideen_sammeln_moderation_gruppe

Du denkst nun vielleicht an einen Fernseh- oder Radiomoderator. Um so jemanden handelt es sich allerdings nicht. Moderatoren in Brainstorming Sessions sind Personen, die nicht in die Situation oder das Problem eingebunden sind und sich nicht von ihrer Meinung leiten lassen. Sie sind dafür da, den Ideenfluss am Laufen zu halten, für Ordnung und Struktur zu sorgen, die ausgewogene Gruppendynamik im Auge zu behalten, alle Ideen mitzuschreiben und immer den Überblick zu behalten. Hier kommen ein paar Tipps und Tricks, wie dir das gelingt!

  • Anmoderation: Wenn du Moderator*in einer Brainstorming Sitzung schon von Beginn an, Überblick behalten möchtest, solltest du das bereits in deiner Anmoderation klarstellen. Gib alle Brainstorming Regeln bekannt, die während dieser Session herrschen werden. Wie lange haben die Teilnehmer*innen Zeit, wie soll man bekannt geben, dass man eine Idee hat (zum Beispiel mit oder ohne Handzeichen, in den Raum werfen etc.), wo werden die Ideen von dir aufgeschrieben, wann findet die Auswertung statt und wie lange dauert diese. All das solltest du vor Beginn klären. Außerdem ist wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass alle Ideen akzeptiert werden. Kritik ist verboten.
  • Ansprechen: Fällt dir während dem Ideenfindungsprozess auf, dass sich Anwesende noch nicht zu Wort gemeldet haben? Sprich diese sanft an. Eine einfache Namensnennung reicht meist schon aus. Auf keinen Fall solltest du die Person bloß stellen und so etwas wie: Du hast ja noch gar nichts gesagt, was ist deine Idee, unter Druck setzen. So hemmst du eher den kreativen Prozess. Zwinge nie jemanden dazu, dass er oder sie dir eine Antwort, Lösung oder Idee liefern muss!
  • Lob: Lobe alle Beteiligten, wenn neue, kreative Ideen in den Raum geworfen werden. Das motiviert und aktiviert alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
  • Prozess anregen: Du merkst, dass schon lange keine neuen Ideen gefunden wurden? Sprich bereits genannte Lösungen an und frage in die Runde, ob diese abgewandelt werden könnten!
  • Pausen: Manchmal ist nach einer Zeit einfach die Luft raus. Du solltest die Anwesenden nicht überfordern, sondern ihnen auch mal Pausen gönnen. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft, Wasser oder eine kleine Stärkung kurbelt die Denkfähigkeit wieder an.
  • Abwechslung: Versuche die Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen durch verschiedenste Möglichkeiten aufrecht zu halten. Probiere doch auch mal eine ganz neue Technik aus und versuche Brainstorming beim Wandern. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Blog Meetings beim Wandern. Für eine solche Methode solltest du allerdings keine allzu große Gruppe betreuen, da du sonst schnell den Überblick verlieren kannst.

Auf „schlechte“ Ideen reagieren

Wie bei jeder Kreativitätstechnik kann es bei vielen Teilnehmenden vorkommen, dass die ein oder andere Idee genannt wird, die nicht besonders passend ist. Behalte dir im Hinterkopf, dass beim Brainstorming IMMER die Regel gilt, keine Ideen zu werten oder den Teilnehmenden das Gefühl geben, dass du diese als schlecht empfindest. Du kannst allerdings mit ein paar Strategien gekonnt auf „schlechte“ Ideen reagieren.

  • Frag nach einem Beweis
    Erklärt ein Teilnehmender eine abstrakte Idee, kannst du fragen, ob diese schon einmal funktioniert hat. Frage genau nach wo und warum. Im besten Fall bekommst du einen Beweis und eine kreative Idee, die so funktionieren kann. Kann kein Beweis geliefert werden, werden sich die Ideenbringer dadurch vielleicht selbst merken, dass diese Idee so nicht ausgereift ist.
  • Frag nach Details
    Eine gute Möglichkeit, um brauchbare von unbrauchbaren Ideen zu unterscheiden ist, nach Details fragen. So erkennst du, wie durchdacht die Idee ist und somit vielleicht auch, wie relevant sie ist.
  • Frag nach einer eigenen Bewertung
    Probiere zu fragen, wie der Vorschlag selbst bewertet wird, besonders in Gegenüberstellung mit den bereits erbrachten Ideen. Äußere dich aber nicht dazu, welche Idee du besser findest, sondern lass dir von den Ideengebern die Antwort liefern.
  • Elegante Formulierungen
    Bereitet dir eine Idee Bauchschmerzen, hast du die Möglichkeit, das elegant auszudrücken. Sagezum Beispiel, dass du das Gefühl hast, dass die Idee noch nicht ganz ausgereift ist. Fordere dein Gegenüber dann dazu auf, noch ein wenig über die Idee und eine mögliche Umsetzung zu diskutieren. Hier erkennst du schnell anhand der Reaktion, wie ausgereift und relevant die Idee wirklich ist.

Wie muss ich die Ergebnisse auswerten?

Die Ergebnisse des Brainstormings müssen nun geordnet, analysiert, bewertet und aussortiert werden. Ab diesem Zeitpunkt ist konstruktive Kritik wieder erlaubt, sofern sie sich nur an die Idee und nicht an den oder die richtig, die diese hatte. Am besten werden die unrealistischen Ideen nun vom Whiteboard, der Tafel oder sonstigem durchgestrichen, sodass am Ende die beliebtesten und vielversprechendsten Ideen überbleiben.

Jetzt können diese weitergedacht und ausformuliert werden. Wo fehlen noch Details oder Teilideen, um die Lösung umsetzen zu können? Am Ende sollte eine Idee auf der Tafel stehen, die von allen akzeptiert wird.

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Nun kann man entweder direkt Arbeitsgruppen bilden, die die Umsetzung der Idee einleiten, oder die fertige Idee zur Begutachtung weiterleiten. Wenn es sich um ein äußerst komplexes Thema handelt kann das Brainstorming und die Auswertung auch auf mehrere Tage aufgeteilt werden. Schließlich erfordert es Konzentration und Energie um sinnvolle Ideen zu entwickeln.

Funktioniert Brainstorming online?

Gerade in Zeiten von Online Meetings, Home Office und Co stellt sich die Frage, ob Brainstorming online auch funktionieren kann. Die Antwort ist ja! Allerdings muss man dazu sagen, dass Brainstorming via Internet die Situation und den Ideenfindungsprozess ein wenig schwerer durchführbar ist. Warum das so ist und was die Vor- und Nachteile sind erfährst du jetzt.

Vorteile von virtuellem Brainstorming

Der wohl größte Vorteil von remote Brainstorming ist, dass es von überall stattfinden kann. Dein Kollege sitzt in Hamburg, du in Wien und der dritte in Hongkong? Kein Problem! Bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen werden ein paar von euch zwar sehr müde sein, aber ihr könnt trotzdem gemeinsam kreative Ideen finden! Vor allem gut einsetzbar ist diese Technik während Home Office. Immerhin müssen auch hier Lösungen gefunden werden. Und genau die findest du mit Hilfe von virtuellem Brainstorming!

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So, ganz so einfach und toll wie das jetzt klingt ist es allerdings nun doch nicht. Damit du deine remote Brainstorming Session auch vorbereiten kannst, kommen hier noch ein paar Nachteile.

Nachteile von virtuellem Brainstorming

Beim Brainstorming soll das Gefühl entstehen, dass dies ein sicherer Ort ist, an dem Ideen entstehen und wachsen können. Wie schon erwähnt, falsche oder dumme Ideen gibt es nicht! Wenn Brainstorming online abläuft, kann dieses Gefühl allerdings verloren gehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer könnten sich unter Druck gesetzt fühlen oder lassen sich von der Situation stressen. Das ist allerdings ein echter Kreativitätskiller. Wenn du mehr zum Thema Kreativität, wie diese entsteht und wie man sie fördern bzw. einschränken kann, erfahren möchtest, schau gerne bei unserem Artikel zum Thema Kreativitätstechniken vorbei!

Ein weiteres Problem, das entstehen kann ist, dass die Interaktion online gehemmter ist. Oft wird die Kamera nicht eingeschalten, das Mikro ist auf stumm und man ist sich nicht sicher, ob das Gegenüber eigentlich noch da ist, oder eigentlich etwas ganz anderes macht. Natürlich lähmt das den Prozess. Wichtig ist, dass vor der virtuellen Session auch Regeln angekündigt werden. Eine davon sollte das Aktivieren der Webcam sein!

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Auch beim online Brainstorming sollte ein Moderator vorhanden sein. Ansonsten kann es passieren, dass der ein oder andere introvertiertere Teilnehmer sich nicht zu Wort meldet. Genau wie im Präsenz-Brainstorming kann ein Moderator oder eine Moderatorin durch vorsichtiges Ansprechen hier tolle Ideen hervorlocken.

Welche Vorkehrungen müssen vor einer online Brainstorming Session getroffen werden?

Um Brainstorming über das Internet so effizient wie möglich zu gestalten ist es wichtig, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Voraus ein Briefing mit allen wichtigen Informationen zu schicken. Enthalten sollte sein:

  • Informationen zur verwendeten Plattform
  • Eine Liste mit allen Regeln und zusätzlicher Erklärung von diesen
  • Kurze Information zum besprechenden Thema
  • Wenn du Tools verwendest, solltest du diese vorher kurz erklären und anbieten, dass sich Teilnehmer bei Fragen bei dir melden können. Du musst immer beachten, dass nicht jeder mit deinem Tool vertraut ist
  • Erkläre kurz, wie der Ablauf der Session aussehen wird, wer die Teilnehmer sind und wie lange sich alle dafür Zeit nehmen sollten

So nun bist du bestens gerüstet für deine erste online Brainstorming Session. Um deine Teilnehmer mitzureißen und auch ihnen ein tolles Erlebnis zu bieten, haben wir noch ein paar Tools für dich gesammelt.

Diese Tools unterstützen dich beim Brainstorming

Um auch beim virtuellen Ideen finden zu brillieren gibt es einige Tools, die dir hier das ganze erleichtern. Ein Beispiel sind virtuelle Whiteboards. Hier kannst du visuell die Ideen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer festhalten. Deine Ideen kannst du hierbei nicht nur als Text, sondern auch als Grafik, Post-it oder Skizze beisteuern.

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Ein weiterer Vorteil ist, dass du auf dem virtuellen Whiteboard unbegrenzt Platz hast. Das bedeutet, du kannst endlos Ideen sammeln! Nicht schlecht, oder? Alle der Whiteboard Tools, die wir dir hier vorstellen, besitzen eine gratis Basisversion. Um mehr Funktionen oder Benutzer zu erhalten, gibt es auch kostenpflichtige Versionen.

Neben diesen Tools gibt es auch zahlreiche Apps, mit denen du auch unterwegs deine Ideen beisteuern kannst!

Apps

Als Alternative zu Websites, die Tools zur Unterstützung von virtuellem Brainstorming anbiete, gibt es auch Apps, die dich überall hin begleiten können. Also, schnapp dir dein Handy und los geht’s!

Wir wünschen dir viel Spaß beim Brainstorming und beim Finden von vielen tollen, innovativen Ideen! 😊

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