Systemisches Coaching
Was ist systemisches Coaching und wofür wird es eingesetzt?
Was ist systemisches Coaching?
Menschen sind keine Einzelgänger. Jede Person ist nämlich Teil von mehreren menschlichen Systemen gleichzeitig. Hierzu zählt beispielsweise die Familie, der man von Geburt an angehört. Später kommt dann die Klassengemeinschaft in der Schule hinzu, die Gruppe der engsten Freunde, der eine oder andere Hobbyverein. Auch in der Arbeitswelt kooperiert man im Regelfall innerhalb eines Systems.
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Laut dem Konzept der personalen Systemtheorie nach Eckart König (1990), wird das Verhalten eines sozialen Systems stets bestimmt/beeinflusst durch:
- jedes einzelne Mitglied des sozialen Systems
- die unterschiedlichen subjektiven Wahrnehmungen der Mitglieder
- interne sozialen Regeln
- sich wiederholende Verhaltensmuster
- die materielle und soziale Umwelt
- die gemeinsame Vergangenheit/gemeinsame Erfahrungen
Beim systemischen Coaching berücksichtigt der Coach genau das. Er/Sie nimmt den Klienten bzw. die Klientin nicht nur als Individuum wahr, sondern darüber hinaus auch als Mitglied mehrerer verschiedener Systeme. Die Rollen, welche wir Menschen innerhalb dieser Systeme einnehmen, beeinflussen nämlich nach und nach unsere Identität.
Im Grunde genommen wird beim systemischen Coaching die Dynamik menschlicher Beziehungen eines Klienten bzw. einer Klientin beobachtet und bewertet. Dadurch helfen Coaches den Klienten und Klientinnen, dysfunktionale oder ungesunde Aspekte dieser Beziehungssysteme zu verändern.
Wo und wann macht systemisches Coaching Sinn?
Innerhalb eines Systems existieren meist mehrere Personen oder Gruppen, die miteinander interagieren oder kooperieren. Hierbei bringt aber jede Person ihre eigenen Perspektiven, ihre eigene Arbeitsweise und eigene Bedürfnisse mit. Das führt nicht selten dazu, dass es innerhalb des Systems zu Reibungen kommt. Oft fühlen sich einzelne Personen dann überfordert, übergangen, ausgeschlossen, festgefahren o.ä., wodurch sie unglücklich werden oder nicht die beste Version ihrer selbst sein können.
Systemisches Coaching lässt sich natürlich grundsätzlich überall da einsetzen, wo Probleme innerhalb eines sozialen Systems auftreten. Je nach Art des Problems ist es unterschiedlich, ob ein Einzelcoaching oder eventuell eher ein Gruppencoaching erfolgsversprechender ist.
Die Arbeit des amerikanischen Familientherapeuten Murray Bowen und des kanadischen Beziehungsforschers Martyn Carruthers zeigt dazu, dass die Veränderung eines einzelnen Mitglieds eines Systems, automatisch auch die Veränderung anderer Systemmitglieder zur Folge haben kann. Dadurch verändert sich infolgedessen meist auch das ganze System an sich.
In Firmen wird das systemische Coaching beispielsweise oft dann benötigt, wenn Unternehmen umstrukturiert werden. Da muss sich das Personal nämlich oftmals an die neuen Bedingungen anpassen. Möchte sich ein Mensch privat weiterentwickeln und an persönlichen Schwächen o.ä. arbeiten, so macht es meist auch Sinn, einen Blick auf den familiären, beruflichen und/oder diverse andere soziale Kontexte zu werfen. Denn wenn wir die verschiedenen Systeme, die uns umgeben, besser verstehen, fällt es leichter neue Sichtweisen sowie Möglichkeiten zu erkennen. Dadurch kommt man der Lösung so mancher Probleme oftmals gleich einen großen Schritt näher.
Ob eine gefundene Lösung allerdings „richtig“ ist, spielt keine zu große Rolle. Systemisches Coaching sollte eher als Möglichkeit betrachtet werden, für den Klienten bzw. die Klientin (und mit ihm/ihr) nützliche Lösungen herauszufinden. Nützlich ist in diesem Sinne alles, was den Handlungsspielraum, sowie die zielorientierten Denkvorgänge des Klienten der bzw. der Klientin erweitert.
Was macht ein systemischer Coach?
Der Coach fungiert als persönlicher Unterstützer des Klienten bzw. der Klientin. Er/Sie (beg)leitet durch systematische sowie analytische Fragen. Dadurch lernt der Klient bzw. die Klientin nach und nach, Herausforderungen nicht zu vermeiden, sondern sich mit ihnen auseinanderzusetzen und angemessen mit ihnen umzugehen. Der Coach zielt außerdem darauf ab, im Laufe des Coachings, die bereits vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten des Klienten oder der Klientin zu fördern und daran anzuknüpfen.
Im Idealfall handelt der Coach stets gemäß der Grundannahmen des systemischen Coachings:
- Der Klient/Die Klientin kann und soll nicht vom Coach verändert werden. Stattdessen soll der Coach ihn/sie in seiner/ihrer Selbstorganisation unterstützen.
- Der Coach darf den Klienten bzw. die Klientin zwar dabei unterstützen, (Problem-)Lösungen selbst zu finden, er/sie gibt die Lösungen dabei aber nicht vor.
- Das konstruktivistische Verständnis, anhand dessen sich Menschen ein Bild von der Wirklichkeit machen, kann und muss sich im Laufe eines systemischen Coachings verändern.
Ein systemischer Coach…
- …betrachtet den Klienten bzw. die Klientin sowohl als Individuum als auch als Teil mehrerer sozialer Systeme.
- …betrachtet die Handlungen des Klienten bzw. der Klientin im Zusammenhang mit dem sozialen System.
- …arbeitet gemeinsam mit dem Klienten oder der Klientin an dessen/deren Denk- und Handlungsmustern.
- …bestimmt den Coaching-Rahmen, während der Klient oder die Klientin den Coaching-Inhalt bestimmt.
- …erarbeitet gemeinsam mit dem Klienten oder der Klientin, in Anbetracht dessen/deren Fähigkeiten innerhalb des jeweiligen Systems, individuell adäquate Problemlösungen.
Wie werde ich systemischer Coach?
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