Tipps für das Arbeiten im Home Office
Für einige Berufe ist das Konzept des Home Office nichts Neues. Während die Heimarbeit für beispielsweise viele Freelancer, Blogger, Online Marketer etc. schon seit Langem die alltägliche Norm ausmacht, gibt es viele andere Berufe, bei denen die Arbeit von zu Hause aus im Regelfall eher weniger beliebt beziehungsweise auch einfach unvorteilhaft oder gar unmöglich ist.
Für alle, die momentan (teilweise) im Home Office arbeiten haben wir einige Tipps zusammengefasst, damit du den Fokus beim Arbeiten nicht verlierst und deinen Job möglichst effizient von zu Hause aus ausführen kannst.
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Arbeiten von daheim? Was kann schöner sein?
Im ersten Moment klingt Home Office für viele Betroffene vermutlich traumhaft. Man erspart sich den Weg zur Arbeit, wodurch mehr Zeit zum Schlafen und Aufstehen bleibt. Der Stress am Morgen wird ersetzt durch ein gemütliches Frühstück im Pyjama. Wozu sollte man sich denn jetzt auch noch schick anziehen oder gar Make Up wie sonst auftragen? Für die nächste Zeit spart man sich zusätzlich auch noch die Ausgaben für das tägliche Mittagessen und den Kaffee in der Kantine. Auch den einen lästigen Kollegen, der einen sonst zur Weißglut bringt, ist man erstmal bis auf Weiteres los. Großartig klingt das, oder?
Tja, in der Theorie mag das Konzept der Heimarbeit tatsächlich äußerst verlockend klingen. Wenn nicht sogar schon am ersten offiziellen Tag im Home Office werden allerdings viele Betroffene spätestens nach der ersten Arbeitswoche feststellen: nur Vorteile hat das Ganze definitiv nicht. Wir zeigen euch die Vorteile und Nachteile von Home Office auf und zeigen euch, wie ihr zu Haus produktiv arbeiten könne!
Home Office Vorteile
Kommen wir zuerst einmal zu den Vorteilen, die das Home Office mit sich bringt. Anders als im Büro bist du im Home Office, vorausgesetzt du wohnst alleine oder kannst dich in einem Raum in deinem Zuhause alleine aufhalten, relativ ungestört. Besonders bei Aufgaben die viel Ruhe und Konzentration erfordern kann das Arbeiten in Großraumbüros manchmal ganz schön anstrengend werden. Während eine Kollegin am Telefon mit Kunden redet, erzähl der andere Kollege von seinem Urlaub und gleichzeitig laufen die Kaffeemaschine, der Drucker und das Telefon heiß.
Die eigene Produktivität kann dadurch leider schnell leiden. Im Home Office dahingegen kannst du dich ungestört deiner Aufgabe widmen. Mit deiner Lieblingsmusik, absoluter Ruhe oder einfach weit geöffnetem Fenster – du kannst den Arbeitsplatz ganz nach deinen Bedürfnissen gestalten.
Ein Punkt der wohl für viele besonders ausschlaggebend ist, ist das Sparen von Zeit und natürlich auch Geld. Wenn du das Auto stehen lassen kannst und dir so teure Spritkosten ersparst und gleichzeitig nicht erst in die Arbeit fahren musst, sondern sofort in den Arbeitstag starten kannst und dir so Zeit sparst stellt das für viele einen enormen Vorteil dar.
Manch einer mag diesen Punkt als Vorteil, wieder ein anderer als Nachteil sehen, aber im Home Office kannst du dich so anziehen wie du möchtest. Schlabber-Pull und Jogginghose? Kein Problem! Warum das auch ein Nachteil sein kann, liest du weiter unten.
In vielen Jobs ist es dank Home Office auch üblich, dass man dann arbeiten kann, wann man möchte. Sprich man sich den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende flexibel selbst einteilen, solange man natürlich das vorgegebene Arbeitspensum erreicht.
Nachteile Home Office
Je nach Familien- und Wohnsituation sind die Herausforderungen, die Home Office für uns alle mit sich bringt sehr divers. Fest steht aber: Einige Nachteile der Heimarbeit betreffen jede und jeden von uns.
Da selbst Schulen und viele Kinderbetreuungsstätten im Moment geschlossen sind, sind berufstätige Eltern hier besonders gefordert. Warum die Arbeit mit Kindern oder anderen Familienmitgliedern in unmittelbarer Reichweite nicht gerade leicht fällt, kannst du dir, denke ich, auch gut vorstellen, ohne dass ich genauer darauf eingehe 😉 .
Aber auch für Personen, die alleine leben kann das Home Office mehr Fluch als Segen darstellen. Denn Ablenkungen sind ÜBERALL, ohne externe Kontrolle und ohne die Notwendigkeit, täglich zu einer bestimmten Uhrzeit und fix fertig das Haus zu verlassen, kann es sehr schnell passieren, dass man sich nach und nach immer mehr gehen lässt. Mit dem Haustier, das über die Computertastatur läuft und nach Streicheleinheiten verlangt, dem vollen Kühlschrank in unmittelbarer Reichweite und der Couch oder dem Bett, welche doch viel gemütlicher aussehen als der Schreibtisch, etc. Ich glaube du kannst dir bereits denken, worauf ich hinaus will.
Eines ist klar: Home Office erfordert auf jeden Fall ein extrem hohes Maß an Eigendisziplin. Denn nicht nur Ablenkung ist ein Nachteil, sondern auch Druck und Überstunden. Wir sind in unseren vier Wänden immer erreichbar. Auch wenn eine Nachricht nach dem Arbeitsende eintrudelt, setzen wir uns nochmal an den Laptop und beantworten diese. Häufig geschieht dies aus Angst vor dem Vorurteil, im Home Office nichts zu arbeiten. Sind wir immer im Arbeitsstress und ziehen keine Grenze zwischen Arbeit und Privatleben, kann es sogar zum Burnout führen.
Home Office – Die DOs und DON’Ts
Versuchst auch du gerade, im Home Office zu arbeiten? Dann fragst vielleicht auch du dich, wie um Himmels Willen das für die nächste Zeit effizient und effektiv funktionieren soll, ohne, dass du dabei vollkommen deine tägliche Routine, den Kontakt zu deinen Kollegen und Kolleginnen und auf längere Sicht vielleicht gar den Verstand verlierst.
Mach dir keine Sorgen! Gewusst wie, kann Arbeit von daheim wirklich großartig sein. In diesem Artikel verrate ich dir, wie du das Beste aus der Heimarbeit machen kannst und wie die Eigendisziplin leichter von der Hand geht.
Das Wichtigste zuerst:
Als Allererstes ist es eine Grundvoraussetzung, dass du zu Hause technisch sowie infrastrukturell angemessen ausgestattet bist, sodass du von daheim arbeiten kannst.
Stelle also sicher, dass du das nötige technische Equipment (PC, Laptop, Drucker, Webcam, etc.) parat hast, mit dem du deinen Job von daheim verrichten kannst. Außerdem ist es wichtig, dass du eine stabile und leistungsfähige Internetverbindung hast.
Ist für diese beiden Grundsätzlichkeiten erstmal gesorgt, ist es nun äußert sinnvoll, wenn du dir zusätzlich noch ein VPN (Virtual Private Network) einrichtest. Das sorgt dafür, dass du sicher von zu Hause aus kommunizieren und auf Daten des Unternehmens zugreifen kannst.
Diesbezüglich sprichst du dich am besten bereits vor Antritt des Home Office mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin ab. Solltest du über eine längere Periode im Home Office arbeiten, ist es vermutlich im Sinne aller Beteiligten, wenn du die notwendige technische Ausstattung von deiner Firma gestellt bekommst.
Auch vielerlei andere Themen sollten schon so früh wie möglich zwischen Arbeitnehmern, Arbeitnehmerinnen, Vorgesetzten und dem Team geklärt werden:
- Wann sind fixe Arbeitszeiten?
- Wann sind (fixe) Pausen?
- Wie werdet ihr miteinander kommunizieren (Telefonieren, Videokonferenz, Chat, etc.)
- Welche Tools werden einheitlich verwendet?
- Wie haltet ihr euch regelmäßig gegenseitig up-to-date?
- etc.
Desto klarer die Regeln von Anfang an definiert werden, desto leichter wird die Heimarbeit dann von der Hand gehen.
Auch in den eigenen 4 Wänden: Trenne Berufliches von Privatem!
Das sagt sich zwar leicht, in der Praxis ist es aber trotzdem, wie bereits erwähnt, oftmals absolut nicht so einfach umzusetzen. Wir Menschen lassen uns von unserer Umgebung viel stärker beeinflussen als uns meist bewusst ist. Im Büro bzw. am jeweiligen Arbeitsplatz haben wir uns meist bereits an unsere spezielle Routine gewohnt. Arbeitskollegen und -kolleginnen sind meist in unmittelbarer Reichweite, was den Austausch zu beruflichen Themen zwischendurch sehr gut möglich macht. Über privatere Themen wird meist in der gemeinsamen Mittags- oder Kaffeepause gequatscht.
Bist du in deinem Büro, kannst du Großteils ungestört arbeiten und bei Meetings kommen die Kollegen und Kolleginnen zusammen um sich regelmäßig upzudaten. Nie würde es dir auch nur in den Sinn kommen, vom Büro aufzubrechen und in der Pause schnell nach Hause zu fahren, weil gerade der Geschirrspüler oder die Waschmaschine fertig sind und die Katze vielleicht Hunger hat, oder?
Und wie sinnvoll denkst du wäre es, wenn bei Konferenzen, jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin die Kinder oder den (Ehe-)Partner bzw. die (Ehe-)Partnerin mit dabei hätte, die zwischendurch ihren Senf dazugeben und Aufmerksamkeit erbitten? Das klingt eher weniger erfolgsversprechend, nicht wahr?
Daher macht es sehr wohl Sinn, auch im Home Office darauf zu achten, dass Beruf und Privatleben sich nur soweit vermischen, wie unbedingt notwendig ist. Es mag hier viel schwerer sein, die vielen Ablenkungen (Haushalt, Familie, Essen, Haustiere, Nachbarn, Hobbies, etc.) zu ignorieren, weil sie einfach ständig in deinem Umfeld und somit auch in deinen Gedanken sind. Wenn du effektiv und effizient arbeiten möchtest, dann braucht es also klare Regeln, die du dir vielleicht einfach selbst setzen musst. Das führt uns auch gleich zum nächsten relevanten Tipp:
Erstelle eine alltägliche Routine und HALTE SIE EIN!
Im Home Office ersparst du dir den Weg zu und von der Arbeit, du kannst dir deine Arbeitszeiten vielleicht etwas flexibler einteilen als sonst. Da du außerdem niemanden persönlich triffst, könntest du theoretisch auch den ganzen Tag im Schlafanzug herumlaufen – wozu auch schick machen wenn dich ohnehin niemand sieht? Und das spart wiederum Zeit.
Aber auch wenn das in den ersten paar Tagen noch angenehm ist und ganz gut funktioniert, so kann es doch dazu führen, dass die Eigendisziplin nach und nach schwindet und man sich immer mehr gehen lässt. Spätestens bei deiner ersten Videokonferenz mit der oder dem Vorgesetzten, ist der Pyjama vielleicht doch nicht mehr die angemessenste Kleidung.
Wenn du erst 5 Minuten vor deinem ersten geschäftlichen Telefongespräch aus dem Bett krabbelst, könnte es sein, dass die Qualität des Gesprächs eventuell doch nicht so hoch ist wie normalerweise. Und ohne fixen Zeitplan ist es außerdem sehr schwer, mit Kollegen und Kolleginnen in Kontakt zu bleiben und zusammenzuarbeiten.
Behalte deine gewöhnte Arbeitsroutine so gut wie möglich auch im Home Office bei!
Natürlich darfst und sollst du dir den einen oder anderen kleinen persönlichen Luxus bei der Heimarbeit schon rausnehmen. Was du dabei aber trotzdem auf jeden Fall beachten solltest ist folgendes:
Kläre mit deinen Vorgesetzten und Kollegen bzw. Kolleginnen genaue Arbeitszeiten sowie Pausen (fixe Kaffee- und Mittagspausen) und versuche diese stets einzuhalten!
Wenn ihr alle zur selben Zeit arbeitet und Pausen macht hat das einen enormen Vorteil: Ihr seid alle zur selben Zeit erreichbar und in deiner Pause kommt niemand auf die Idee, dich mit beruflichen Fragen zu bombardieren. 😉
Stehe zur gewohnten Zeit (oder nur minimal später) auf und behalte auch deine regelmäßige Morgen-Routine bei!
Behalte deinen regulären Schlafrhythmus so gut es geht bei. Nimm dir Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, nimm eine Dusche, zieh dir etwas anderes an! Du musst dir keinen feinen Rock anziehen und keine Krawatte umbinden. Dennoch macht es Sinn, den SCHLAFanzug zum SCHLAFen anzuziehen und die ALLTAGSkleidung im ALLTAG zu tragen.
Nutz die frei gewordene Zeit vielleicht auch für einen kleinen Spaziergang anstatt dich noch fünf mal im Bett hin und herzuwälzen. Das bildet einen guten Übergang von Freizeit zur Arbeitszeit. Stell dir doch vor du gehst zur Arbeit! Nach dem Frühstück verlässt du das Haus, drehst eine Runde um den Block und wenn du zurückkommst, gehst du schnurstracks ins Büro. Dort bleibst du dann bis zur Mittagspause und am Ende des Arbeitstages machst du das selbe nochmal und “spazierst wieder nach Hause”.
Das kann wirklich ein sehr hilfreicher Tipp sein! Wenn du’s nicht glaubst, probier’s doch einfach mal aus oder lies zuerst im Artikel Spazieren gehen: Bewegung ist gesund für Körper und Geist! nach, warum tägliches Spazierengehen eine ganz besonders gute Idee ist.
Richte dir einen eigenen Arbeitsplatz ein!
Ja, die Couch kann verlockend sein und wir alle wissen: manchmal strahlt sie gar eine magnetische Anziehungskraft aus. Aber dennoch: nicht nur für deinen Rücken ist es auf Dauer wesentlich gesünder, wenn du dich mit deinem Laptop o.ä. an einen Schreibtisch setzt. Richte dir den Arbeitsplatz so professionell wie möglich ein! Im Idealfall hast du sogar einen eigenen Raum mit verschließbarer Tür zur Verfügung (das hält den Hauskater oder die 3-jährige Tochter davon ab, unvorhergesehener Weise in ein wichtiges Meeting zu platzen). Du hast die ganzen potentiellen Ablenkungen dann außerdem nicht ständig im Blickfeld und kannst ungestörter und fokussierter arbeiten.
Yoga im Homeoffice
Um zu Hause fit zu bleiben bietet es sich an, Home-Workouts durchzuführen und vor allem auch in deinen Pausen zu dehnen. Hier bietet sich vor allem Yoga an. welche Übungen du in deinen Alltag einbauen kannst findest du in diesem Video:
Diese Workouts kannst du auch gut zu Hause machen:
- alle Sportarten bei denen du außer deinem Körper und ein bisschen Platz nichts anderes brauchst (z.B.: Yoga, Pilates, Calisthenics, Tanz, etc.) (im Moment stellen viele Sportanbieter diverse Sporteinheiten per Online-Livestreams zur Verfügung)
- Spazieren gehen
- Laufen gehen
- Radfahren
- Hometrainer
Tipp: Wenn du dich allein schwer zum Sport motivieren kannst, mach doch eine Videochatgruppe mit deinen Freunden und Freundinnen und trainiert gemeinsam! So motiviert ihr euch gegenseitig und verbringt gleichzeitig (virtuell) etwas Zeit miteinander!
Stay in touch
Wir unterschätzen oft, wie sehr wir unsere sozialen Kontakte (beruflich sowie privat) im Alltag durch kurze Pläusche zwischen Tür und Angel, ein schnelles Update in der Kaffeepause, oder beim gemeinsamen Trinken beim After Work mit Kollegen, Kolleginnen oder Freunden bzw. Freundinnen, regelmäßig pflegen.
Besonders wenn du ausschließlich im Home Office arbeitest, kann das manchmal ganz schön einsam machen. Für unsere mentale Gesundheit, sind soziale Kontakte aber enorm wichtig. Komplette Isolation kann sich auf Dauer sehr aufs Gemüt schlagen.
Daher ist es eine ganz besonders gute Idee, die After Works, die Pläusche beim Kaffee, sowie Spieleabende und Zusammentreffen mit Freunden und Freundinnen auch im Home Office beizubehalten – allerdings auf andere Weise!
- Mach dir einmal die Woche mit deinen Kolleginnen und Kollegen ein virtuelles After Work Treffen aus, wo ihr ein bisschen über die Arbeit, aber auch über andere Themen sprecht!
- Mach dir virtuelle Frühstücks-, Mittagess-, oder Kaffeedates mit deinen Freunden und Freundinnen aus!
- Unterhalte dich über den Gartenzaun, oder vom Fenster aus mit den Nachbarn und Nachbarinnen! (Achte dabei aber auf einen angemessenen Sicherheitsabstand!)
- Gemeinsame Filmabende sind im Moment keine Option? Oh doch! Netflix Party macht es möglich!
Und jetzt: Auf die Plätze, fertig, LOS!
Wie du siehst, muss sich Home Office im Vergleich zur Arbeit in der Firma nicht zwangsläufig negativ auf die Produktivität auswirken. Den Arbeitstag ein Wenig anders strukturieren und Eigendisziplin an den Tag legen, muss man aber definitiv schon. Probier doch ein paar unserer Tipps aus und du wirst sehen: Wenn’s gehen muss, dann geht’s! 😉