NEVEREST Blog Header NLP Neurolinguistisches Programmieren einfach erklärt
Aktualisiert am: 08.09.2023
Verfasst am: 19.09.2019
Lesezeit: Min.

NLP

Was ist NLP?

Was bedeutet die Abkürzung NLP?

Wie der Titel dieses Artikels bereits verrät, steht die Abkürzung NLP für Neurolinguistisches Programmieren. So weit, so gut. Viel schlauer sind wir jetzt aber noch immer nicht, oder? Um zu begreifen, worum es sich beim Neurolinguistischen Programmieren tatsächlich handelt, ist es nötig, den Begriff in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen:

Neuro – Gehirn, Nervensystem

Linguistisch – sprachlich bzw. mit Hilfe der Sprache

Programmieren – das gezielte Erkennen und Ändern interner und externer (Gedanken-)Muster, Strukturen oder Prozesse

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Neurolinguistisches Programmieren (NLP) – Definition

Sehen wir uns nun die Bedeutungen dieser einzelnen Begriffseinheiten an, dann können wir uns schon ableiten, worum es beim Neurolinguistischen Programmieren grundsätzlich geht. Mit Hilfe der Sprache werden also (Gedanken-)Muster, Strukturen beziehungsweise Vorgänge im Gehirn erkannt und – bei Bedarf – geändert. Dazu existiert eine große Bandbreite an Kommunikationstechniken, derer man beim NLP Gebrauch macht.

Wie ist NLP entstanden?

In den frühen Siebzigern wurden die Grundsteine des Neurolinguistischen Programmierens in Santa Cruz (USA) aus der Zusammenarbeit von John Grinder (Linguist) und Richard Bandler (Mathematiker) gelegt.  Sie haben sich mit der Frage beschäftigt, was erfolgreiche Psychotherapeuten machen, um erfolgreich zu sein. Daraus entwickelte sich eine Flut aus Modellen, die ungeahnte Ausmaße annahm.

Mittlerweile ist Neurolinguisitisches Programmieren eine riesige Sammlung von Modellen und Systemen. In Österreich ist NLP sogar eine anerkannte Psychotherapie-Methode, auf die man sich im Fachspezifikum spezialisieren kann.

NLP – Wie funktioniert das?

Das Neurolinguistische Programmieren bietet eine immense und vielfältige Auswahl an Werkzeugen, Vorgehensweisen und Prozessen, sowie Techniken. Je nach Kontext und Problem der Klientinnen und Klienten, können NLP-Trainer und -Trainerinnen oder Coaches nun auf verschiedene Kommunikationsstrategien, Suggestions- und Motivationstechniken zurückgreifen. Anhand dieser Techniken können sie die Klienten dabei unterstützen, deren Wahrnehmung und Verhalten nachhaltig zu deren Gunsten zu verändern.

NLP-Methoden

Beim Neurolinguisitschem Programmieren wird oft mit Autosuggestion und Dissoziation (in Form von Hypnose bzw. leichter Trance), in Verbindung mit verschiedenen Prozessen gearbeitet. Damit du eine bessere Vorstellung davon bekommst, wie beim Neurolinguistischen Programmieren vorgegangen wird, haben wir hier für dich drei der bekanntesten Methoden herausgesucht:

Pacing (Spiegeln)

Hast du dich schon mal so richtig gut mit jemandem unterhalten und während des Gesprächs zufällig festgestellt, dass du und dein Gegenüber die gleiche Körperhaltung eingenommen habt? Im Alltag passiert das tatsächlich relativ häufig. Wir kommunizieren nämlich immer nicht nur mit unserer Sprache, sondern auch nonverbal mit dem gesamten Körper. Ist uns unsere Gesprächspartnerin oder unser Gesprächspartner sympathisch und wir teilen ihre/seine Ansichten, so fangen wir meist völlig automatisch an, diese Person zu „pacen“. Das bedeutet, dass wir die Körperhaltung unseres Gegenübers unbewusst spiegeln. Sprechen wir allerdings mit einer Person, die uns eher unsympathisch ist und die in vielen Punkten anderer Meinung ist als wir selbst, dann ist der gegenteilige Effekt zu beobachten.

Beim NLP wird das normalerweise unbewusst passierende Pacing sehr bewusst als Methode eingesetzt. Es dient nämlich dazu, guten Rapport zwischen Personen herzustellen. Schafft es der Coach, seine Klienten dezent zu spiegeln, so stärkt das unbewusst deren Vertrauen.

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Du glaubst nicht, dass das funktioniert? Probier es doch einfach mal in deinem Alltag aus! Fange an, indem du die Körperhaltungen anderer und auch deine eigene während Gesprächen beobachtest. Als nächstes kannst du versuchen dein Gegenüber möglichst unauffällig zu imitieren. Du darfst gespannt sein, was dann passiert! 😉

Leading (Führen)

Wurde durch das Pacing bereits ein guter Rapport hergestellt, dann kann nun auch die Leading-Methode angewendet werden. Der Rapport wird nämlich unbewusst als angenehm empfunden. Deswegen wird nun auch das Gegenüber automatisch versuchen, den Rapport aufrecht zu erhalten. So kann man nun gezielt und behutsam die Führung des Gesprächs übernehmen. Dadurch kann ein Coach seine Klientin bzw. seinen Klienten verantwortungsbewusst und wohlwollend in die zielführende oder die konfliktlösende Richtung lenken.

Reframing

Eine weitere sehr bekannte und auch sehr wirkungsvolle Methode im NLP ist das sogenannte Reframing. Die Bedeutung einer Aussage, einer Eigenschaft oder eines Verhaltens ist nämlich stets abhängig vom jeweiligen Kontext.

„Nicht die Dinge an sich sind es, die uns beunruhigen, sondern vielmehr ist es unsere Interpretation der Bedeutung dieser Ereignisse, die unsere Reaktion bestimmt.“

Marc Aurel

Löst ein Reiz, ein Glaubenssatz o.ä. also eine negative Empfindung in uns aus, so kann es helfen, wenn wir diesen Auslöser „in einen anderen Rahmen/Kontext setzen“.

Bsp: Ein klassisches Beispiel für ein Reframing finden wir beispielsweise in der Kindergeschichte „Rudolph das kleine Rentier“. Am Anfang der Geschichte sorgt Rudolphs rote leuchtende Nase dafür, dass er wegen seiner Andersartigkeit verspottet wird und sich aussätzig fühlt. Später jedoch ändert sich der Rahmen/Kontext: Im Schneesturm ist Rudolphs leuchtende Nase von Vorteil und er darf als vorderstes Rentier den Weihnachtsschlitten anführen und fühlt sich dadurch nicht mehr aussätzig, sondern stattdessen einzigartig und besonders.

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Wo wird NLP angewandt?

Die Einsatzbereiche des Neurolinguistischen Programmierens sind sehr vielfältig:

  • Coaching
  • Mediation
  • Supervision
  • Wissensvermittlung
  • Konfliktmanagement
  • Mentaltraining
  • Führungskräfteentwicklung
  • Sport
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • u.v.m.

NLP in der Werbung

Neurolinguistisches Programmieren begegnet uns überall. Ja, sogar in den paar Minuten in denen wir uns Zeit nehmen, um uns entspannt von unseren Fernsehapparaten berieseln zu lassen. Ganz besonders begegnen wir diversen Methoden des Neurolinguistischen Programmierens während der Werbepausen im Fernsehen.

Wie die meisten Werbetrends kommt auch dieser aus den USA. Seit den frühen Neunzigern beschäftigten sich die großen Werbeagenturen der Vereinigten Staaten mit der Frage, wie sie durch Bilder und Worte bei ihren potentiellen Kunden einen bleibenden Eindruck hinterlassen können. Durch gezielten Einsatz von NLP-Methoden wollen sie die Aufmerksamkeit ihrer Zusehenden so beeinflussen, dass diese bereitwilliger konsumieren.

Beispielhaft ist hier die Methode der Augenzugänge zu nennen. In vielen Werbespots werden die Blicke der Zuseherinnen und Zuseher durch bestimmte Bewegungen und klassische Eyecatcher in eine gewisse Richtung gelenkt. Hierdurch sollen die Betrachterinnen und Betrachter zum Konstruieren einer vorherbestimmten Situation und zum Konsum des beworbenen Produkts verleitet werden.

Ein weiterer Anwendungsbereich in der Werbung ist die klassische Plakatwerbung, vor allem im politischen Bereich. So wurden in der Vergangenheit oft Worthülsen und hypnotische Formulierungen verwendet um der Leserin oder dem Leser eine gewisse Meinung zu suggerieren.

Achtet doch während der Werbepausen oder auf dem Weg zur Arbeit hin und wieder mal darauf, ob Ihr die eine oder andere NLP–Methode entdeckt! Das macht die langen Werbepausen um einiges spannender und kurzweiliger. Und ganz nebenbei lernt ihr auch, gezielte Gedankenmanipulation durch Neurolinguistisches Programmieren im Alltag zu erkennen.

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NLP in Österreich

Wie kam NLP nach Österreich?

Auch wenn einige NLP-Trainerinnen und Trainer in  Österreich gerne als „Gründer“ des NLP in Österreich gesehen werden, kann man dies nicht eindeutig sagen. Die Ideen und Modelle des Neurolinguistischen Programmierens strömten aus den verschiedensten Richtungen nach Österreich. Dies führte dazu, dass sich Ausbildungen mit unterschiedlichen Inhalten und Umfängen entwickelten.

Um diesen „Wildwuchs“ zu bändigen entstanden Dachverbände, welche diese Ausbildungen normierten. Sie schufen einheitliche Richtlinien welche festlegten, welche Inhalte eine NLP Ausbildung enthalten muss und wie lange diese dauern soll. In Österreich gibt es zum Beispiel den Österreichischen Dachverband für NLP. Dieser zertifiziert Lehrgänge – wie beispielsweise auch unseren NLP Practitioner Lehrgang 😉 -, welche seine Anforderungen erfüllen.

NLP Phänomen Österreich

Nicht nur bei uns, sondern auf der ganzen Welt erfreut sich das Neurolinguistische Programmieren großer Beliebtheit. Doch in einem Punkt unterscheidet sich der österreichische NLP-Markt von den meisten anderen. In Österreich wird Neurolinguistisches Programmieren in der Gesellschaft oft als Manipulationsmittel gesehen. Die Gründe dafür sind breit gefächert. Sie reichen von Politikern welche NLP-Modelle für Wahlwerbung verwenden bis zu einigen NLP Instituten welche mittels manipulativen Methoden Werbung machen. Alles in Allem sollte man Neurolinguistisches Programmieren unserer Meinung nach als das betrachten was es ist: eine Sammlung vieler Modelle und Tools, welche einem das Leben um einiges einfacher und auch spannender machen können.

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