Astrid Weinwurm-Wilhelm: "Die sexuelle Orientierung ist keine Privatsache"
Über Astrid Weinwurm-Wilhelm
Astrid G. Weinwurm-Wilhelm ist Organisationsberaterin & systemische Coach mit dem Schwerpunkt Diversity Management. Sie bietet Führungskräfte- und Teamentwicklung an, die immer das Thema Vielfalt als Ressource mitdenken. Mit großer Leidenschaft entwickelt sie interaktive Formate, die Perspektivenwechsel ermöglichen und Menschen dazu inspirieren, sich in die Weiterentwicklung der Organisation einzubringen. Basierend auf den Erkenntnissen von Game Based Learning gelingt es ihr, Diversity-Kompetenzen spielerisch und praxisnah zu vermitteln. Ehrenamtlich engagiert sich Astrid Weinwurm-Wilhelm für die Sichtbarkeit von LGBTIQ+ Personen im Arbeitsleben. Sie ist Präsidentin der Queer Business Women und von Pride Biz Austria, dem Verband zur Förderung der Inklusion von sexueller Diversität in Wirtschaft und Arbeitswelt.
Transkript der Episode
00:00:04
Intro: Die Lektion deines Lebens. Der NEVEREST Podcast, heute mit Lisa-Marie Linhart.
00:00:13
Lisa-Marie Linhart: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge “Die Lektion deines Lebens”, heute mit Astrid Weinwurm-Wilhelm. Liebe Astrid, schön, dass du bei uns bist heute.
00:00:24
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Ja. Danke für die Einladung.
00:00:25
Lisa-Marie Linhart: Ich darf dich kurz vorstellen: Du bist die Vorstandsvorsitzende der Queer Business Women und von Pride Base Austria, bist aber vor allem Organisationsberaterin und systemischer Coach im Bereich Diversity Management.
00:00:41
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Genau richtig.
00:00:43
Lisa-Marie Linhart: Erzähl einmal, was sind denn das alles für Tätigkeitsbereiche? Was machst du da genau?
00:00:49
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Also die Queerbusiness Women sind ein Netzwerk lesbischer Frauen in der Arbeitswelt. Uns geht es um die Sichtbarkeit, um die Vernetzung auf beruflicher und persönlicher Ebene und natürlich auch darum, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft verständlich zu machen, weshalb die sexuelle Orientierung keine Privatsache ist. Und da komme ich gleich zu meiner zweiten Rolle, nämlich Pride Base Austria ist der Dachverband, den die Queerbusiness Women gemeinsam mit den Austrian Gay Professionals, also mit dem männlichen Pendant, gegründet haben, 2019. Wir arbeiten schon seit 2008 sehr intensiv an einigen großen Projekten zusammen, zum Beispiel die Auszeichnung Meritus, eine Auszeichnung für Unternehmen und Organisationen, die sich vorbildlich im Bereich Diversity Management in der Dimension sexuelle Orientierung und Geschlechtervielfalt engagieren. Und um diese großen Projekte zu bündeln, haben wir Pride Base Austria gegründet, um nach außen hin one face to the customer oder one face to the organization zu entwickeln und uns noch professioneller aufzustellen. Ein weiteres großes Projekt ist das LGBT Business Forum. Das ist ein Halbtagesformat, das wir gemeinsam mit IBM konzipiert und weiterentwickelt haben. Und da geht es einfach um Wissenstransfer, um Diskussionen, um Erarbeitung von Strategien und Meilensteinen im Kontext mit LGBT, Diversity und Geschlechtervielfalt. Also das sind immer unsere großen Themen. Diese zwei Hüte sind mein Ehrenamt, ein, wie ich zugeben muss, sehr zeitintensives Ehrenamt. Und du hast es schon angesprochen: Ich habe auch einen Brotberuf. Ja, anders geht es wohl nicht. Ich bin Organisationsberaterin, seit 2012 selbstständig mit meiner Marke Blickweisen, und berate, unterstütze unter Organisationen jeder Größe und jeder Branche im Kontext mit Teamentwicklung, Führungskräfteentwicklung, Organisationsentwicklung. Eigentlich immer mit dem Kontext Diversity, weil auch Führungskräfte sollen verstehen, weshalb es wichtig ist, die Vielfalt, die es in unserer Gesellschaft ja auf jeden Fall gibt und auch in jeder Organisation, weshalb es wichtig ist, diese Vielfalt zu erkennen und wertzuschätzen, auch damit zu arbeiten, sie zu nutzen. Und auch in Teams ist es wichtig, Gruppendynamiken oder eben Reibungspunkte im Kontext mit Vielfalt aufzuzeigen, anzusprechen, zu bearbeiten, um einfach besser zusammenzuarbeiten. Also diese Vielfalt an Perspektiven und an Ressourcen sind auch sinngemäß mein täglich Brot und da gibt es ganz, ganz viele verschiedene Bereiche oder Aspekte, mit denen ich mit meinen Kund:innen zusammenarbeite.
00:03:48
Lisa-Marie Linhart: Ich finde das ja sehr schön, dass du heute hier in unserem Podcast mit dabei bist. Wir hatten nämlich schon einmal das Thema Vielfalt, Inklusion, Diversity in einer anderen Art und Weise. Und zwar hatte ich den Paraschwimmer Andreas O’Neal als Interviewpartner und da haben wir auch über Inklusion von behinderten Menschen gesprochen, vor allem im Sportbereich. Und das ist wieder ein bisschen eine andere Seite der Inklusion und der Diversität, die wir heute besprechen, nämlich in Richtung sexuelle Orientierung bzw. auch Lebensweisen.
00:04:26
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Ja, genau. Oder Lebensrealitäten verwende ich sehr gerne. Ja.
00:04:32
Lisa-Marie Linhart: Sehr, sehr cool. Gehen wir gleich zur wichtigsten Frage der heutigen Folge: Was war denn bisher für dich die größte Lektion deines Lebens?
00:04:41
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Hm. Na ja, ich war in einem Anstellungsverhältnis in einem für österreichische Verhältnisse großen Unternehmen international aufgestellt. Familienunternehmen. Und ich war mit großem Eifer unterwegs. Ich hatte eine Führungsrolle inne mit einem mittelgroßen Team und bin aber immer wieder angestanden an den Grenzen der Entscheidungsfreiheit. Trotz dieser Rolle “head of” war’s – ob es die Familienstruktur oder insgesamt die Beteiligten waren, das kann ich nicht sagen – schwierig, einfach wirklich eine Führungsrolle auszuüben, so wie ich das verstanden hätte. Also ich sollte die Bedürfnisse der Märkte aufnehmen und im Headquarter für die Umsetzung oder eben die Servicierung dieser Märkte sorgen. Und was ich nicht geschafft habe, war die entgegengesetzten Persönlichkeiten in der nächst höheren Etage für die gemeinsame Sache zu gewinnen. Es war irgendwie ein ständiges Struggeling, ein Herumrudern, das aber eigentlich nicht meines war und ich war in meiner Rolle einfach zwischendrin. Und das Unternehmen war zu dieser Zeit sehr herausgefordert aus wirtschaftlicher Sicht. Schmerzlich war für mich, dass sie sich dann nach relativ kurzer Zeit; nach etwas über einem Jahr von mir getrennt haben. Sinngemäß, weil ich eben doch nicht die eierlegende Wollmilchsau war, die sie gedacht hatten, eingestellt zu haben. Und heute weiß ich natürlich oder habe ich wohl damals auch schon gewusst, aber nicht artikuliert: Entfaltung ist nur möglich, wenn der Freiraum auch da ist. Und da gibt es ja das schöne Zitat von der Astrid Lindgren, die hat gesagt: “Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.” Und sie hat auch gesagt: “Alles, was an Großem in der Welt geschah, vollzog sich zuerst in der Phantasie des Menschen.” Und das passt für mich sehr gut zu dieser Lektion aus meinem beruflichen Leben. Heute versuche ich mit meinen Kund:innen herauszuarbeiten, wie sie die Menschen anregen können, sich zu engagieren und ihre Ideen in das Unternehmen einzubringen. Und das ist aus meiner Sicht wichtiger denn je.
00:06:58
Lisa-Marie Linhart: Das heißt, die Lektion war dann für dich einfach diese Erkenntnis: Man muss seinen eigenen Weg finden. Man soll nicht alles so machen wie alle anderen. Oder habe das richtig verstanden?
00:07:10
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Na ja. Ja, natürlich. Man muss seinen eigenen Weg finden und möglicherweise auch ansprechen, gerade schon in Bewerbungssituationen. In Bewerbungssituationen versuchen herauszufinden, wie frei kann ich eine Führungsrolle überhaupt ausüben? Ja, also es ist mir schon klar, dass in großen Unternehmen es immer Abstimmungsbedarfe, vorgesehene Prozesse usw. gibt. Aber trotzdem muss ich in einer Führungsrolle auch ein gewisses Vertrauen bekommen, vielleicht auch vorschussmäßig im Voraus, um die Rolle überhaupt ausüben zu können. Und eine Führungsrolle heißt für mich, in einer verantwortungsvollen Position mit einem dahinter liegenden Budget mit Menschen, für deren Führung ich zuständig bin, auch gewisse Entscheidungen treffen zu können. Das war damals nicht möglich. Ich bin auch eben in so einer Zwischenposition gewesen, die zwei miteinander konkurrierende oder miteinander nicht so gut funktionierende Menschen sozusagen verbinden hätte sollen. Aber das ist ja, wenn du beginnst, in einer Organisation zu arbeiten, ja nicht klar, dass die zwei eigentlich ein Thema miteinander haben und ich quasi nur die bin, an der es ausgetragen wird. Das war natürlich rückblickend – oder natürlich, dass gekündigt werden ist schmerzhaft. Egal in welcher Position du bist, weil das natürlich das Ego kränkt und du dich fragst, was du alles falsch gemacht hast. Aber rückblickend weiß ich; es hat nicht sollen sein. Und es war für mich aber auch die große Chance, das zu machen, was ich jetzt mache. Also ich habe mich nicht gleich danach selbstständig gemacht, aber ich habe mich auf den Weg zu einer weiteren Entwicklung gemacht und habe dann mein Masterstudium begonnen. Und so ist es halt gekommen, wie es jetzt ist. Also ich habe jetzt große Freiheit in meiner Selbstständigkeit, das genieße ich sehr. Das sehe ich auch als Privileg. Aber auch in Anstellungsverhältnissen finde ich es ganz wichtig, Menschen ihren Handlungsspielraum zu zeigen und auch die Eigenverantwortung sozusagen herauszukitzeln. Also es ist ein Raum, den ich mir nehmen kann, den ich mir auch nehmen soll. Also es ist ein bisschen so ein kommunizierendes Gefäß, würde ich sagen.
00:09:32
Lisa-Marie Linhart: Eine andere Aussage hat mich vorher aufhorchen lassen. Du hast nämlich gesagt, die sexuelle Orientierung ist keine reine Privatsache. Und ich glaube, da gibt es dann viele, die aufschreieb und sagen: “Doch auf jeden Fall, das geht nur mich was an und das hat im Berufsleben überhaupt nichts verloren.” Da widersprichst du aber offensichtlich. Warum?
00:09:51
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Absolut ja. Die sexuellen Handlungen sind tatsächlich Privatsache. Aber die sexuelle Orientierung ist ja Teil unserer Persönlichkeit und die können wir nicht an der Bürotüre oder an der Firmentüre abgeben. Die sexuelle Orientierung ist deswegen keine Privatsache, weil heterosexuelle Menschen sich ja auch jeden Tag immer wieder outen. Und da lade ich sehr gerne ein zu einem Gedankenexperiment: Angenommen, Sie sind heterosexuell und niemand darf es wissen. Was erzählt er am Montagmorgen in der Kaffeeküche? Oder mit wem waren Sie auf Urlaub? Und dieses Gedankenexperiment, mal ernsthaft durchgedacht, zeigt Menschen, dass sie sich täglich outen. Wir erzählen, wenn wir heterosexuell sind oder wenn wir geoutet sind, als LGBT Person muss ich dazu sagen, wenn wir geoutet sind, erzählen wir in der Mehrheit der Fälle von unserem Wochenende. Und da geht es ja gar nicht darum, dass wir unser ganzes Wochenende aufarbeiten. Und es gibt viele Menschen, die sagen: Ich trenne Beruf und Privat. Ja, aber was bedeutet das ganz, ganz echt? Wenn ich niemandem erzähle, mit wem ich zusammen lebe, dann begebe ich mich auch ins Soziale Aus. Wenn ich immer sehr verschlossen bin oder wenn ich behaupte, Single zu sein, nur um mich nicht zu outen als gleichgeschlechtlich lebend. Es geht tatsächlich nicht um die sexuellen Handlungen, die sind Privatsache, die sind auch von heterosexuellen Personen Privatsache. Aber die sexuelle Orientierung ist ja meine Lebensrealität. Die hat mit Pflichten und Rechten, mit Verantwortung, mit Caring zu tun. Und wenn ich nichts davon teilen kann ist das wahnsinnig anstrengend. Es kostet sehr, sehr viel Energie. Also da gibt es auch Studien dazu, die sagen, dass bis zu 30 % Leistungseinbußen möglich sind, wenn eine Person Angst oder Sorge davor hat, zu ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zu stehen. Und das ist natürlich dramatisch, also rein aus wirtschaftlicher, aber natürlich auch aus menschlicher Sicht. Wenn ich als Unternehmerin meinen Mitarbeiterinnen 100% zahle und sie nur 70% der Leistung erbringen, weil sie halt leider nicht das Arbeitsklima vorfinden, wo sie sich gefahrlos trauen, sich zu outen. Meistens ist es ja eher die Sorge vor Konsequenzen als unbedingt tatsächliche Diskriminierungserfahrungen. Aber jeder Schwuchtelwitz und jedes homophobe Kommentar hinterlässt tiefe Narben und dem will ich mich nicht unbedingt aussetzen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie anstrengend es ist und habe mir bei späteren Anstellungsverhältnissen geschworen: So mache ich das nicht mehr. Du weißt irgendwann einmal nicht mehr, wem du was erzählt hast, hast dann noch ein paar Freunde und Freundinnen dazuerfunden, mit denen du angeblich auf Urlaub warst, damit es nicht auffällig wird. Damit, dass du mit der angeblich besten Freundin dauernd auf Urlaub fahrst. Das ist mühsam. Und es gibt ganz viele Möglichkeiten, mit denen das Unternehmen dazu beitragen kann, um das Arbeitsklima, die Organisationskultur zu einer wertschätzenden zu entwickeln und demnach auch die Perspektiven und die Erfahrungen, die Hintergründe von Menschen dieser unterschiedlichen Diversitätsdimensionen hereinzuholen. Das sind ja wichtige Ressourcen und auf die können wir nicht verzichten. Und da vielleicht noch einen Satz zum Thema aktuelle Situation: Der Fach und Führungskräfte Mangel, den wir die letzten Jahre vorhergesehen haben, prognostiziert haben, der ist jetzt mit voller Wucht da. Es gibt glaube ich kein einziges Unternehmen, das alle Stellen besetzt hat, die sie haben oder die sie besetzen wollen. Alle straucheln irgendwie herum. Wann, wenn nicht jetzt, ist der richtige Moment, sich wirklich gut aufzustellen, sich zu positionieren und zu sagen: Das ist es, was wir machen, das ist es, was wir anbieten. Das sind die Möglichkeiten, die wir dir beispielsweise in Bezug auf Partizipation im gemeinschaftlichen Entwickeln unserer Organisationen anbieten können. Wir wollen deinen Input, du bist ein Teil der Gesellschaft. Du hast den Blick auch aus der Gesellschaft. Du bist Kund:in und Teil der Gesellschaft und kannst hier deinen Blickwinkel einbringen, deine Perspektive einbringen, um unsere Organisation zu einer besseren weiterzuentwickeln. Und ich glaube, das ist im Sinne von jeder Organisation. Alle brauchen die Talente. Und die Talente überlegen sich sehr genau, zu wem sie gehen. Also siehe kommunizierte Erwartungen und Erwartungen an Arbeitsklima und Rahmenbedingungen usw.. Ja.
00:14:45
Lisa-Marie Linhart: Ganz genau. Und kein Unternehmen kann es sich leisten, nur aus einem halben Topf zu fischen, sondern man muss den gesamten Topf ausschöpfen können. Und ich glaube, auch deswegen ist die Öffnung für alle Teilnehmer der Gesellschaft, für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für alle Menschen einfach so wichtig.
00:15:03
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Genau. Absolut.
00:15:04
Lisa-Marie Linhart: Ja, genau. Liebe Astrid, ich sag schon einmal danke und würde sagen: Zum Schluss machen wir noch einen kurzen Wordrap.
00:15:12
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Super.
00:15:13
Lisa-Marie Linhart: Wunderbar. Du kennst das System eh: Ich fange einen Satz an und du beendest ihn so kurz und knackig wie möglich.
00:15:22
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Kurz und knackig ist nicht meine Stärke.
00:15:26
Lisa-Marie Linhart: Wie möglich. Gut. Mein Lieblingszitat ist…?
00:15:33
Astrid Weinwurm-Wilhelm: “Sprache schafft Wirklichkeit.” von Ludwig Wittgenstein. Ich habe aber noch ein zweites. Ich schwanke zwischen beiden und ich verwende sie auch beide ständig. Nämlich: “Be yourself everyone else is already taken.” Also: “Sei du selbst, alle anderen sind schon vergeben.” von Oscar Wilde. Die passen auch zu meinen großen beruflichen Themen sehr, sehr gut.
00:15:54
Lisa-Marie Linhart: Ja, und ich finde auch zur Lektion deines Lebens passen sie ja recht gut. Ein weiser Mensch ist für mich…?
00:16:04
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Beppo, der Straßenkehrer aus der unendlichen Geschichte. Die Momo fragte ihn sinngemäß: “Wie schaffst du das, diese lange Straße vor dir zu sehen und dennoch nicht zu verzweifeln?” Und er antwortet: “Ich kehre ein Stück nach dem anderen. Und dann bin ich irgendwann am Ende der Straße angelangt.” Ich selber schaffe das ja nicht so gut. Ich mache meist mehrere Dinge zeitgleich, aber die werden dann doch irgendwann fertig. Aber klar, sehr große Aufgaben können im ersten Moment auch mal überfordernd sein. Gerade mit dem Thema Diversity Management zum Beispiel. Und da denke ich dann oft an Beppo den Straßenkehrer.
00:16:40
Lisa-Marie Linhart: Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ja, ich werde auch öfter an ihn denken. In der Schule war ich…?
00:16:49
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Mittendrin. Nicht so laut und nicht zu leise und Klassensprecherin.
00:16:53
Lisa-Marie Linhart: Ach, tatsächlich?
00:16:54
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Hm.
00:16:57
Lisa-Marie Linhart: Welches Buch hat denn dich am meisten geprägt?
00:17:01
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Ich lese sehr viel und sehr häufig Sachbücher und aktuell fühle ich mich ganz inspiriert von “Das Patriarchat der Dinge – Warum die Welt Frauen nicht passt” von Rebecca Endler. Das ist eine absolute Empfehlung an alle, die sich mit Gender und allem rundherum beschäftigen.
00:17:19
Lisa-Marie Linhart: Und was können andere von dir lernen?
00:17:23
Astrid Weinwurm-Wilhelm: Dass Vielfalt einen sehr großen Wert hat, eine Ressource ist, die wir leider oft noch ungenutzt lassen. Und die Wichtigkeit von Sprache, die einschließend ist und wertschätzend. Und das ist mir ein sehr, sehr wichtiges Anliegen, auch weil ich für meine Töchter eine geschlechtergerechte Gesellschaft mitgestalten will.
00:17:47
Outro: Noch mehr Impulse für die persönliche Weiterentwicklung findest du auch auf www.neverest.at
Dieses Transkript wurde automatisch erstellt.